Simon fliegt nun für Spiez
Angriff. Zum Aufstieg soll Sven Simon beitragen.
Frühlings- und Herbstferien kennt Markus Seiler nur vom Hörensagen. Seit 38 Jahren pflegt der 50-Jährige bloss im Sommer zu verreisen: wenn die Fussballligen pausieren. «Eigentlich bin ich ein Verrückter.» Im Herbst 2010 sind Ferien ziemlich wahrscheinlich. Seiler nämlich hat angekündigt, Spiez im Sommer zu verlassen und sich vermehrt der Familie zu widmen. «Das steht fest.» Seiler beabsichtigt, die verbleibenden elf Spiele als Spiez-Trainer «noch mal zu geniessen». Freilich wird er mit einer letzten Herausforderung konfrontiert: Der FC Spiez will aufsteigen. Die Möglichkeiten dazu sind exzellent. Die Oberländer führen die Tabelle an, und es ist eigentlich keine Mannschaft in Sicht, die das Spiezer Vorhaben gefährden könnte. Seiler mahnt zur Vorsicht und warnt gerade vor dem FC Schönbühl, dem ersten Gegner. «Die sind sehr stark – Sie werden sehen!» «Sind besser als damals» Seiler ortet seine Aufgabe darin, die Spieler einerseits tatsächlich zum Aufstieg zu führen; andererseits will er «Druck vom Team nehmen». Es soll befreit aufspielen können. Der frühere Sportchef des FC Thun hält viel von den Akteuren, die ihm zur Verfügung stehen. «Wir sind besser als vor drei Jahren.» Da spielte Spiez letztmals in der interregionalen 2.Liga. Einen Rückschlag musste Seiler kürzlich hinnehmen: Abwehrchef Bruno Baumgartner verletzte sich beim Skifahren und fällt für die Rückrunde aus. Auch dessen Bruder Roger wird voraussichtlich nicht viele Partien absolvieren. Spiez verpflichtete mit Sven Simon einen sehr begabten Torhüter. Der 19-Jährige stand zuletzt im Kader der U21-Auswahl des FC Thun. Dort wurde ihm im Winter eröffnet, dass er in der Rückrunde nicht oft wird spielen können. Also erwiderte er das Interesse der Spiezer. «Auch hier gefällt es mir vorzüglich.» Gewöhnen muss er sich noch daran, dass er nun nicht mehr lediglich Gleichaltrige, sondern «gestandene Herren» zu dirigieren hat. «Aber das wird schon.» Der Traum, als Torhüter den Lebensunterhalt zu finanzieren, lebt trotz Transfer vom Spitzen- in den Amateurfussball. «Das hier ist durchaus ein Schaufenster.» So freut sich der derzeitige Rekrut auf den 6.April, wenn Spiez auf den FC Thun treffen wird. Für ihn wird das ein erstes Highlight sein – für den 31 Jahre älteren Seiler indes ein vorerst letztes. Adrian Horn>
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