Senioren bleiben als Paten fit
Alterskonzept 2020Mit Patengrosseltern will die Stadt den Generationenaustausch fördern. Im EU-Jahr des aktiven Alterns soll zudem lokal und mehrsprachig über Angebote informiert werden.
«Ich selbst gehöre auch bald zur Zielgruppe», sagte gestern die 59-jährige Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, Edith Olibet. Die Stadt Bern präsentierte ihr neues Alterskonzept 2020, das nun beim Stadtrat liegt. Wobei, betonte Olibet, die Gruppe der Seniorinnen und Senioren sehr heterogen sei und verschiedene Bedürfnisse und Möglichkeiten mitbringe. Dem versuche die Gemeinde mit ihrer Alterspolitik und den daraus folgenden Massnahmen gerecht zu werden. Wer zum Beispiel nach der Pensionierung eine neue Aufgabe in der Gesellschaft sucht, kann in der Stadt Bern künftig als Patengrossmutter oder Patengrossvater Eltern unterstützen. Der Gemeinderat folgt damit einem entsprechenden Postulat von Natalie Imboden (GB) und Jeannette Glauser (JA). Im Kanton Bern gibt es Patengrosseltern mit dem Projekt «Farbtupfer» bisher in Laupen und Bösingen. Der Stadt schwebt nun eine langfristige Zusammenarbeit mit Organisationen wie Pro Senectute oder den Kirchen vor, wie es etwa der Kanton Zürich bereits kennt. Mehr Öffentlichkeitsarbeit «Die besten Angebote nützen nichts, wenn die Menschen sie nicht kennen», sagte Olibet. Deshalb sei mehr Öffentlichkeitsarbeit nicht zuletzt auch im Sinne der Prävention ein Hauptziel des neuen Konzepts. Im Mai organisiert das Alters- und Versicherungsamt (AVA) Informationsnachmittage in den Quartieren. Informieren über alterspolitische Themen von AHV bis zu Wohnen kann man sich ausserdem weiterhin mit städtischen Publikationen wie der Broschüre «nimmergrün». Die wichtigsten Informationen sollen bis 2013 in die Sprachen der grössten Migrationsgruppen übersetzt werden – auch das eine Massnahme zur Umsetzung der erklärten Ziele. Denn der Anteil der über 65-jährigen ausländischen Staatsangehörigen wird laut Prognosen in der Stadt Bern bis im Jahr 2025 um 40 Prozent auf 2642 Personen zunehmen. Demografische Veränderungen sind nur ein Grund, weshalb die Stadt Bern seit den 90er-Jahren regelmässig ihr Alterskonzept revidiert. Das AVA, welches das Konzept gemeinsam mit Fachgremien ausgearbeitet hat, orientiert sich an Richtlinien der Kantone, des Bundes, der Weltgesundheitsorganisation sowie der EU. Deren Fokus auf ein selbstbestimmtes Leben im Alter sei laut AVA-Leiterin Rita Gisler auch für die Stadt Bern zentral. Und das EU-Jahr 2012 des aktiven Alterns und der Generationensolidarität eine willkommene Plattform. Im Herbst lädt Bern andere Schweizer Städte zu einer Netzwerktagung ein. Céline Graf>
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