Stades de Bienne: Stadt prüft Plan B
Die Bieler Fussball- und Eishockey-Fans bleiben im Ungewissen, ob sie innert nützlicher Frist neue Stadien erhalten. Das bestehende Grossprojekt «Stades de Bienne» hat am Freitag erneut einen Rückschlag erlitten.

Die Stadtregierung stieg aus dem Baurechtsvertrag mit der Investorenfirma Alstone aus, die das Geld für den Bau der Geschäftsflächen beisteuern wollte. Alstone hatte es versäumt, gegenüber der Stadt rechtzeitig den Finanzierungsnachweis zu erbringen.
Die Suche nach geeigneten Mietern - unter anderem im Bereich Fachmärkte - soll nach Darstellung von Alstone zwar auf guten Wegen gewesen sein. Doch die Stadt lehnte eine Fristerstreckung ab, weil sie eine drohende weitere Verzögerung des Stadionbaus nicht hinnehmen wollte.
Jetzt liegt der Ball wieder beim Generalunternehmer HRS, wie Stadtpräsident Erich Fehr vor den Medien deutlich machte. Diese Firma müsse innert drei Monaten entscheiden, ob sie das Projekt selber durchziehen wolle. Ansonsten müsste sie der Stadt eine Garantiesumme von sieben Millionen Franken zahlen.
Ursprünglich hatte HRS entschieden, die Frage der Mantelnutzung auszugliedern - so war Alstone ins Spiel gekommen. Am Freitag beteuerte HRS in einem Communiqué, man respektiere den Entscheid des Bieler Gemeinderats und werde alles daran setzen, das Projekt wie geplant zu realisieren.
Offene Fragen
HRS liess aber auch Kritik durchschimmern. Eine Fristerstreckung für Alstone wäre möglich gewesen, hielten sowohl HRS als auch Fehr fest. HRS hatte aber darauf gepocht, dass die eigenen Termine zur Realisierung des Projekts dann ebenfalls angepasst würden. Das lehnte der Bieler Gemeinderat ab.
Alstone seinerseits will 70 Prozent der angestrebten Mietverträge mehr oder weniger im Trockenen haben. Für die Umtriebe hat die Firma laut Fehr jetzt eine vertraglich vereinbarte Entschädigung zugut.
Nicht ganz klar wurde beim Mediengespräch mit dem Stadtpräsidenten, ob HRS problemlos in den Besitz der Unterlagen kommt. Der Generalunternehmer schreibt dazu, man werde «die mögliche weitere Zusammenarbeit mit Alstone in den nächsten Tagen prüfen».
Stadt will Klubs nicht hängen lassen
Dass nicht alle Fragen restlos geklärt sind, ergibt sich aus der ungewohnten Form der Medien-Orientierung. Fehr beteuerte zwar wortreich, er glaube an die «Stades de Bienne», die Stadt lasse ihre Top-Klubs nicht hängen und das Projekt habe im Vergleich zu Vorhaben in anderen Städten keine besondere Leidensgeschichte. Zugleich untersagte Fehr ausdrücklich die Wiedergabe von Zitaten aus dem «Hintergrundgespräch für Medien».
Dass das Projekt scheitern könnte, mag der Stadtpräsident auf jeden Fall nicht ausschliessen. Der Gemeinderat lässt deshalb einen Plan B erarbeiten. Bestehen könnte dieser zum Beispiel aus einem konventionell finanzierten, reinen Eishockey-Stadion und einer Sanierung der Fussballspielstätte auf der Gurzelen.
Existenz gefährdet
Für beide Sportklubs ist die Stadionfrage von existenzieller Bedeutung. Der EHC Biel wird ohne modernes Stadion kaum lange auf Top-Niveau bestehen können. Und der FC Biel ist zwar nur zweitklassig, droht aber sogar die Lizenz für die Challenge League zu verlieren, wenn nicht bald die Bagger auffahren.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch