Pläne für Sanierung des Hagneckkanals liegen auf
Das Projekt für die Sanierung des altersschwachen Hagneckkanals im Berner Seeland kommt in die nächste Phase. Ab Freitag liegen die Pläne öffentlich auf. Mit dem Projekt will der Kanton Bern Hochwasserschutz und Ökologie unter einen Hut bringen.

Die Planungsarbeiten seien ein Wettlauf gegen die Zeit, teilte die bernische Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion am Donnerstag mit. Das nächste Hochwasser könne jederzeit kommen.
Ob die Dämme des über 130-jährigen Hagneckkanals den Wassermassen nochmals stand halten würden, sei ungewiss. Nach den Unwettern im Jahr 2007 musste der Kanal bereits notfallmässig mit Aufschüttungen verstärkt werden.
Um die Hochwassersicherheit wieder herzustellen, müssen die Dämme nachhaltig verstärkt und erhöht werden. Zusätzlichen Schutz vor extremen Hochwassern soll ein Freibord von einem Meter bringen.
Rückbau und Entwässerung
Im Hagneckeinschnitt muss der rutschgefährdete rechte Hang stabilisiert werden. Zu diesem Zweck sollen rund 100'000 Kubikmeter Fels abgetragen und der Hang entwässert werden. Das abgebaute Material dient dann grösstenteils wieder der Kanalsanierung.
Der Schwerpunkt der ökologischen Aufwertungen liegt im Epsemoos, wo der Gewässerraum um 5,5 Hektaren verbreitert wird. Ein Seitenarm, Auengebiete, Feucht- und Trockenstandorte sowie Amphibienlaichgewässer sollen dort eine Vielfalt an Lebensräumen für gefährdete Tier- und Pflanzenarten bieten.
Für eine bessere Vernetzung mit der Umgebung sollen die offenen Entwässerungsgräben längs des Hagneckkanals sorgen. Einen entsprechenden Beitrag leistet auch ein quer dazu angelegter Graben im Hagnimoos. Ökologische Massnahmen sind auch im Hagneckeinschnitt vorgesehen.
Unterschiedliche Ansichten
Das Projekt stiess in der Mitwirkung auf eine breite Zustimmung. Nur an den Massnahmen zur ökologischen Aufwertung des Umlands schieden sich die Geister. Die Umweltverbände wollten mehr, die Landwirte weniger ökologische Massnahmen.
Viele Forderungen und Vorschläge aus der Mitwirkung seien ins Projekt eingeflossen, sagte die bernische Baudirektorin Barbara Egger-Jenzer gemäss Redetext vor den Medien in Aarberg. Das aufgelegte Projekt berücksichtige die Anforderungen an den Hochwasserschutz ebenso wie die Anliegen der Landwirtschaft und der Ökologie.
Zu den weiterhin offenen Punkten zählte die Regierungsrätin die Walperswilbrücke und die Situation beim Gasthof Brücke in Hagneck. Beide Themen stünden zwar nicht in direktem Zusammenhang mit dem Sanierungsprojekt, doch seien diese für die Betroffenen besonders wichtig.
Aus rechtlichen Gründen konnte ein Neubau oder eine Verstärkung der alten Walperswilbrücke nicht in den vorliegenden Wasserbauplan aufgenommen werden. Und um der Besonderheit der Situation des Gasthofes Rechnung zu tragen, finden derzeit Verhandlungen statt.
Bauzeit von 5 Jahren
Der Baubeginn für die Sanierung des Hagneckkanals ist für Dezember 2010 vorgesehen. Der Kanton rechnet mit einer Bauzeit von 5 Jahren. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf 43 Millionen Franken. Daran beteiligt sich der Bund mit einem Beitrag von 35 bis 45 Prozent.
Die Projektunterlagen sind bis zum 17. Mai auf den Gemeindeverwaltungen von Hagneck, Siselen, Täuffelen, Walperswil, Bargen und Lüscherz einsehbar.
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