Prämien steigen stark
Solothurn droht eine vergleichsweise harte Krankenkassen-Prämienrunde. Ein Problem: Die Reserven der Kassen sind zu tief.
Guido Walser war dabei: Als Vertreter des Kantons Solothurn nahm der Jurist des Amts für soziale Sicherheit am Montag am «Runden Tisch» in Bern teil, an dem das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die üble Botschaft überbrachte. Die Krankenkassen-Prämien für die Grundversicherung steigen 2010 laut BAG-Prognosen um durchschnittlich 15 Prozent (siehe Ausgabe von gestern). Noch schlimmer für die hiesigen Prämienzahler: Die Solothurner Prämien sollen noch stärker ansteigen, je nach Interpretation der Prognosen um 16, 17 oder noch mehr Prozent. Geht man von 17 Prozent aus, würde sich die monatliche Durchschnittsprämie von 296 auf 346 Franken erhöhen (Erwachsene, Franchise 300 Franken). Die Reserven sanken starkSolothurn wurde vom BAG bei seinen Prognosen mit sechs anderen Kantonen in die ‹zweitschlimmste› Kategorie eingeteilt. Noch stärkere Aufschläge haben nur fünf Kantone zu erwarten, unter anderem Bern. Guido Walser war von den Prognosen erstaunt, wie er offen sagt. Neben dem allgemeinen, unerwartet hohen Kostenwachstum gibt es vorab einen Grund für das Ungemach, so Walser: Die Krankenkassen haben im Kanton Solothurn relativ tiefe Reserven. Diese machten 2008 nur noch rund 10 Prozent der jährlichen Leistungen aus. Damit sanken sie unter das gesetzliche Minimum von 11,5 Prozent. Vielen anderen Kantonen geht es ebenso. Hier sollen die Prämien nun noch stärker erhöht werden, als es angesichts des Kostenwachstums ohnehin nötig wäre. Nur so können die Kassen wieder Reserven aufbauen. Die Krankenkassen selber lehnen diese ‹kantonalisierte› Berechnung ihrer Reserven ab, da sie national tätig sind und in einigen Kantonen viele, in anderen wenige Versicherte haben. Kantone mit hohen Reserven beklagen sich jedoch über eine «Quersubventionierung». Der Bund strebt nun eine Angleichung der Reserven an – zu Ungunsten von Kantonen wie Solothurn. Die Prämien im Kanton Solothurn wurden schon 2009 relativ stark erhöht: im Schnitt um 4,7 statt – wie im Landesmittel – um 2,6 Prozent. In absoluten Zahlen liegt Solothurn fast genau im Mittelfeld: Die Durchschnittsprämie ist 2009 in 13 Kantonen tiefer.
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