Wie lange bleibt der Eiger stabil?
Auf 1730 Metern über Meer öffnete sich in der Schlossplatte vor eineinhalb Monaten ein Riss. Dieser vergrössert sich offenbar nicht. Trotzdem wird die Entwicklung am Eiger mit Präzisionsmessungen beobachtet.
Vier Wochen ist es her, dass die Gemeinde Grindelwald die Öffentlichkeit über einen neuen Riss in der Schlossplatte orientierte. Seither ist es rund um die Fiescherlücke wieder ruhig. Ruhig im wahrsten Sinne des Wortes, denn Resultate geben die Verantwortlichen zurzeit noch keine bekannt.
Ein Augenschein an Ort und Stelle lässt indes den Schluss zu, dass sich die Felswand bisher kaum bewegt hat – kriegt man doch nicht mal die flache Hand gänzlich in die Spaltenöffnung hinein. Deren Breite beträgt rund drei Zentimeter. Kaum Bewegung also in der abgetrennten Wand – ganz anders als vor elf Jahren, wo der damalige, zwei Millionen Kubikmeter grosse Felszahn während nur eines Monats von der Wand wegkippte und in den letzten Tagen vor seinem Zusammenbruch jeweils bis zu 77 Zentimeter abwärtsrutschte.