Spiezern ging ein Licht auf. Oder zwei. Oder drei…
Das Lichterfest zu Ehren der zehnjährigen Spiez Marketing AG vermochte gegen tausend Mitfeiernde in die Bucht zu locken. Im Freibad-Areal und am Strandweg erwartete diese ein Geburtstagsprogramm.
Die Spiezer Ortsverkäufer haben gerufen – und die Spiezer lassen sich nicht zweimal bitten: Sie kommen in Scharen. «Wir rechneten mit rund 400 Besuchern», sagt Stefan Seger, Chef der einladenden Spiez Marketing AG. Die Smag vermarktet den Ort seit nunmehr einer Dekade integral, als Tourismus, Wohn- und Wirtschaftsort. Und das will gebührend gefeiert sein. «Es macht Freude», wiederholt sich Seger zwei-, dreimal. Denn am späten Freitag ist locker das Doppelte dessen, was erwartet wurde, in der Bucht zugegen, tout Spiez weilt am Lichterfest. Und dieses macht seinem Namen alle Ehre.
Awards
Am Festakt – er ist Amts-, Würden-, Smag- und Leistungsträgern vorbehalten – gibt es nebst lobender Worte auch handfeste Awards. Keine Goldmännchen wie bei den Oscars, sondern Gepflanztes im Töpfchen. In fünf Sparten, verliehen von der Smag – als Dankeschön und «ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder politische Korrektheit», wie Moderator Manuel Fischer erklärt. Den Award (samt Mini-Palme) für die Gemeinde nimmt stellvertretend Werkhofchef Markus Schärer, der mit seinen Leuten täglich Ortsmarketing betreibe, entgegen.
Der für die Kulturgüter (mit Olivenbäumchen) geht an Winzerin Ursula Irion. Einen Buchs erhält fürs Gewerbe Patrick Balmer. Bei den Leistungsträgern kommen Lisbeth Mathys und Peter Hauenstein, die zig Millionen in ihre Spiezer Luxusherbergen investier(t)en, zum Handkuss. Und für ihre Freiwilligenarbeit die Brüder Bruno und Daniel Jordi; Ersterer präsidiert das Seenachtsfest, Letzterer ist Chef des Läset-Sunntigs.
Nach der Premiere des neuen, 18-minütigen Smag-Films, der zusammenfasst, was in zehn Jahren umgesetzt wurde, und einem üppigen Häppchenreigen der abtretenden Badi-Beizerin Monika Wenger, kommt die Bevölkerung zum Zug. Es gibt einen Outdoor-Park mit Spiez-Highlights (wie dem Seaside Festival, dem Beachsoccer oder dem schwimmenden Wohnwagen Sealander).
Und zünftig was um die Ohren: Ritschi, die aus Funk und Fernsehen bekannte Mundartstimme vom Bödeli, singt erstmals in der Bucht. Er tuts unplugged und begleitet von einem Lokalmatador: Popcellist Andreas Kühnrich, Einiger Pfarrerssohn und Betreiber des Blue-Turtle-Strandes im Güetital Faulensee. «I wott meh», singt Ritschi. «Viu meh …!», echot das Publikum wie aufgefordert.
Feuer, spektakulär und sanft
Und es wird erhört: Viele Ahs und Ohs sind in inzwischen finsterer Nacht zu vernehmen – bei der spektakulären Pyroshow des Solothurners Christian Ziegler auf dem Floss einerseits, auf dem mit 600 Kerzen beleuchteten Strandweg-Abschnitt bis zur Fischzuchtanlage Faulensee andererseits. Werner Stalder, Hansdampf in allen Spiezer Gassen, lässt die Flaniermeile wie bereits 2014 an deren 100-Jahr-Jubiläum erstrahlen. Diesmal über 1400 Meter. Auf dem Weg ist mächtig Verkehr. «Es ist der perfekte Abschluss unseres Urlaubs», meint eine deutsche Touristin sichtlich bewegt. Und sie komme wieder.
Spiez soll sich weiter bewegen. Wohin aber wollen die Spiezer? Auf einem Plakat, als «Zukunfts-Werkstatt» angeschrieben, kann Klein und Gross Ideen, Wünsche und Visionen formulieren. Erstere sind, wenig überraschend, bedeutend aktiver und kreativer. So ist etwa von einem Spiezpark mit Achterbahn zu lesen.
Oder einer U-Bahn in die Bucht. Oder einem Verkehrsmuseum. Verziehen sei jenem Jungen, der als Wunsch «ein AKW in Spiez» aufs Papier kritzelt. Das dürfte dann auch den umtriebigen Smag-Machern des «Guten» zu viel sein … Selbst wenn Stefan Seger zur Zukunft sagt: «Der Weg der Spiez Marketing AG ist noch lang, wir haben noch viele Ideen in der Pipeline.»
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