2,5 Millionen fürs Kanderviadukt
Die BLS lässt sich die Bauarbeiten beim Kanderviadukt in Frutigen mit neuster Betoniertechnik 2,5 Millionen Franken kosten.
Wie eine Efeupflanze wächst seit Anfang Monat ein Baugerüst den Naturstein-Brückenpfeilern des Kanderviadukts entlang in die Höhe. Nicht weniger als 250 Tonnen Gerüstmaterial verbauen die sechs Mann des Frauenfelder Gerüstbauspezialisten X-Bau AG bis Ende Mai. Bis dann soll die 275 Meter lange Brücke schliesslich vollständig eingerüstet sein.
Zu diesem Zeitpunkt werden die eigentlichen Sanierungsarbeiten beginnen und der Viadukt während rund acht Wochen gesperrt sein. «In dieser Zeit wird der Zugverkehr über den daneben stehenden neuen Betonviadukt geführt; Reisende müssen also nicht mit grösseren Behinderungen rechnen», teilte die BLS am Montag mit.
Spezialbeton für 50 Jahre
«Das Mauerwerk aus Naturstein weist Risse und defekte Fugen auf», berichtet BLS-Sprecher Stefan Dauner. Auch müsse der sogenannte Schottertrog, auf welchem das Bahngleis liegt, neu abgedichtet werden, um den Viadukt vor eindringendem Wasser zu schützen.
Ein Augenschein vor Ort zeigt, dass der Beton tatsächlich an mehreren Stellen aufgeplatzt ist. «Das Gleis selber können wir hingegen noch während weiterer 20 Jahre nutzen, da wir dieses bereits vor 12 Jahren ersetzt haben», so Dauner. Dennoch müssen die Gleise während der Sanierung vorübergehend mit Schienenkränen angehoben werden, um den Schottertrog sanieren zu können.
Zu dessen Abdichtung will die BLS schliesslich eine drei Zentimeter dicke Schicht aus hochfestem Faserbeton anwenden. Diese Schicht soll den Viadukt von oben versiegeln und vor Wasser schützen. Die Dauerhaftigkeit und die mechanischen Eigenschaften des Ultrahochleistungsfaserbetons übertreffen diejenigen des normalfesten Betons um ein Mehrfaches.
Mit 50 Jahren hat er auch eine um 20 Jahre höhere Lebensdauer als Polymerbitumen. Mediensprecher Stefan Dauner: «Mit dieser neuen Technik, die auf dem BLS-Netz erstmals so zum Einsatz kommt, wollen wir unsere älteren Bauwerke in eine zukunftsfähige Infrastruktur überführen und auf diese Weise den Steuerfranken optimal einsetzen.»
Der einen Kilometer südlich des Bahnhofs Frutigen stehende Kanderviadukt bildet den eigentlichen Beginn der Lötschberg-Bergstrecke nach Kandersteg. Vor 37 Jahren bekam die 28 Meter hohe Brücke über die Kander auf ihrer nördlichen Seite einen Zwilling aus Betonbalken, der nur 15 Meter daneben parallel verläuft.
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