In jüngster Vergangenheit sorgte der bröckelnde Eiger und ein Gletschersee, den man mit einem zwei Kilometer langen und 15 Millionen Franken teuren Tunnel bändigte, weltweit für Schlagzeilen. Gerade die jüngste Vergangenheit wird im Kapitel «Das Naturgefahrenpotenzial der beiden Grindelwaldgletscher» ausführlich behandelt.
Doch anders als das Ende 2015 vorgestellte Bilderbuch «Als Gletscher noch aus Eis waren» (wir haben berichtet) in dem man sich mit Folienbilder durch Umblättern in der Zeit vor- und rückwärts bewegen kann, nähert sich das neue Gletscherbuch dem Thema aus wissenschaftlicher Sicht.
Lässt aber den interessierten Nichtakademiker am breiten Wissen namhafter Experten rund um die Herausgeber Heinz J. Zumbühl, Samuel U. Nussbaumer, Hanspeter Holzhauser und Richard Wolf auf verständliche Weise ebenfalls teilhaben.
Unveröffentlichtes Material
Statistische Grafiken korrespondieren in anschaulicher Weise mit aktuellen und historischen Bildern – teilweise zum ersten Mal veröffentlicht – oder Zeichnungen. Kein Wunder; gehören der Obere und Untere Grindelwaldgletscher doch zu den am besten untersuchten Gletschern weltweit, dank einer einzigartigen Zahl und Qualität von historischen Bild- und Schriftquellen, etwa den ersten Fotografien um 1850 oder den fossilen Holzfunden aus den Ufermoräne
Zerbrechliche Landschaft
«Das Buch bietet zu einem hochaktuellen Thema höchst spannende Informationen, zusammengetragen und mit reichen Illustrationen versehen von erfahrenen ausgewiesenen Fachpersonen. Wer es in die Hand nimmt, wird begeistert sein», schreibt Professor Heinz Wanner, emeritierter Professor vom Geografischen Institut der Universität Bern im Vorwort.
Und Beat Ruppen, Geschäftsleiter Managementzentrum Unesco Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch, ergänzt in seinem Grusswort: «Es weckt Neugier und sensibilisiert unser Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit der kraftvollen, aber auch zerbrechlichen Landschaft von universellem Wert.»
Buch: «Die Grindelwaldgletscher. Kunst und Wissenschaft», ISBN 978-3-258-07871-7, Haupt-Verlag, 256 Seiten, 78 Franken.