Das Stimmvolk folgte dem Gemeinderat
Der Souverän genehmigte in Saanen zwei neue Reglemente und bewilligte Kredite für den medizinischen Notfall-Ersteinsatz. Änderungsanträge waren chancenlos.

Nach einer Informationsveranstaltung im August wurden das neue Organisationsreglement und das neue Wahl- und Abstimmungsreglement sowie Kreditbegehren für den medizinischen Notfall-Ersteinsatz Saanenland dem Souverän unterbreitet. Versammlungsleiter Louis Lanz konnte am vergangenen Freitagabend 94 Stimmberechtigte (2,23 Prozent) zur ausserordentlichen Gemeindeversammlung im Hotel Landhaus in Saanen begrüssen.
Weiterhin neun Gemeinderäte
Zum totalrevidierten Organisationsreglement, über welches Gemeindepräsident Toni von Grünigen (SVP) orientierte, gingen verschiedene Änderungsanträge ein. So wollte Martin Hefti den Gemeinderat von heute neun auf neu fünf Mitglieder verkleinern. Er versprach sich dabei unter anderem eine grössere Effizienz der Behörde. «Wir haben keine Garantie, dass ein verkleinerter Gemeinderat besser sein würde», hielt der Gemeindepräsident dem entgegen. Heftis Antrag wurde bei nur drei Ja-Stimmen abgeschmettert.
Die GLP beantragte, die Anzahl der benötigten Unterschriften bei 150 zu belassen (anstatt der neu vorgeschlagenen 200) und die Geschäftsprüfungskommission beizubehalten. Auch diese Anträge scheiterten. Das gleiche Schicksal widerfuhr dem Antrag einer Stimmbürgerin um Beibehaltung des Bäuertanspruchs.
In der Schlussabstimmung wurde das neue Organisationsreglement mit 67 Ja zu 13 Nein genehmigt. Nach Prüfung durch die kantonale Behörde soll das Reglement auf den 1. Januar 2020 in Kraft treten.
Keine Majorzwahl
Zum ebenfalls von Toni von Grünigen erläuterten totalrevidierten Abstimmungs- und Wahlreglement stellte die SP den Rückweisungsantrag, der Gemeinderat und die Geschäftsprüfungskommission (wird nun aufgehoben) seien im Mehrheitswahlverfahren (Majorz) zu wählen. Mit überwältigendem Mehr wurde dieser Antrag abgelehnt. Ebenfalls abgelehnt wurde der Antrag einer Bürgerin, auf die Schliessung der Stimm- und Wahllokale Gstaad und Schönried zu verzichten.
Fragen gab es zu den Kosten der elektronischen Abstimmungsgeräte und ob diese nicht manipulierbar seien. «Die Kosten sind relativ gering und Befürchtungen wegen Manipulation unbegründet», beruhigte der Gemeindepräsident. Das neue Reglement wurde mit grosser Mehrheit genehmigt.
Erstversorgung optimiert
Das letzte Geschäft betraf die Optimierung der medizinischen Notfall-Erstversorgung Saanenland für die Jahre 2019 bis 2022, die von Vizegemeindepräsident Walter Heer (FDP) vorgestellt wurde. Nach einem halben Dutzend Wortmeldungen, die vor allem Detail- und Verständnisfragen beinhalteten, stimmte der Souverän dem Einkauf eines jährlichen Pikettdienstes Rapid Responder (schneller Ersthelfer) bei der Spital STS AG mit Höchstkosten von jährlich 92'000 Franken, gesamthaft für drei Jahre 276'000 Franken, mit grosser Mehrheit zu.
Einstimmig genehmigt wurde der Einkauf eines nächtlichen Pikettdienstes während der Wintermonate mit Ambulanzfahrzeug inklusive Notarzt und Rettungssanitäter bei der Air-Glaciers SA für vier Wintermonate ab dem Flugplatz Saanen, zu 113'400 Franken pro Wintersaison, gesamthaft für drei Wintersaisons 340'200 Franken. Zudem werden 30 Defibrillatoren angeschafft, deren Kosten von 150'000 Franken von der Association Saanenland Community, Gstaad, einem privaten Verein, übernommen werden.
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