«Werden nicht als Schlusslicht angehängt»
Künftig ist die Erlebnismacher AG für die Freizeit in der Region zuständig. Charlotte Ruf ist überzeugt, dass die Gesellschaft von Kurt Schär einen guten Job machen wird – trotz vielen anderen Verpflichtungen.

Ende August liess der Vorstand der Region Oberaargau die Katze aus dem Sack: Das Mandat für das Freizeitkonzept wurde an die Erlebnismacher AG mit Sitz in Burgdorf vergeben. Bis es dazu kam, mussten der Vorstand und die einberufene Arbeitsgruppe indes einen steinigen Weg gehen.
Ihren Anfang genommen hatten die Diskussionen bereits, als es darum ging, unter welchem Überbegriff die Angebote in der Region künftig vermarktet werden sollten. Besonders die Delegierten des nördlichen Oberaargaus konnten mit dem Begriff Tourismus wenig anfangen, sich nicht damit identifizieren.
«Freizeit» war ihnen da schon wesentlich näher und wurde letztes Jahr als drittes Schlagwort neben «Wohnen» und «Arbeiten» im Zielbild der Region Oberaargau definiert. Das Freizeitmandat wurde sodann öffentlich ausgeschrieben.
Aus den eingegangenen drei Bewerbungen hat sich der Vorstand rund um Präsidentin Charlotte Ruf schliesslich für die Erlebnismacher AG des Roggwiler Verwaltungsratspräsidenten Kurt Schär entschieden.
Keinen Spielraum
«Wir haben aus dem ersten Antrag unsere Lehren gezogen», sagt Ruf heute und spricht damit den Rückweisungsantrag des ursprünglichen Konzeptes an. Damals sei die Übersetzungsarbeit nicht gelungen: «Die Delegierten hatten Bedenken, zu viel Geld auszugeben», so die Präsidentin rückblickend. Nun aber seien die Ausgaben und was dahintersteckt, klar: Die Freizeitangebote im Oberaargau besser positionieren.
«Wir haben eine Verantwortung.»
Ausschlaggebend für die Wahl der Erlebnismacher sei die beste Benotung bei den Zuschlagkriterien gewesen. Die Gesellschaft habe das günstigste Angebot gemacht und Charlotte Ruf sowie den restlichen Vorstand mit ihrer Präsentation überzeugt.
«Wir sind sehr froh, dass wir den Zuschlag einem Unternehmen mit Nähe zum Oberaargau geben konnten», so die Präsidentin. Sie betont, dass die Region in ihrer Wahl die strengen Richtlinien des öffentlichen Beschaffungswesens erfüllen musste: «Wir hatten keinen Spielraum.»
1.85 Franken pro Einwohner
Die Erlebnismacher AG führt als Dachmarke etwa die Firmen Herzroute AG und die Emmental Tours AG. Zudem ist sie bereits Mandatsnehmerin bei Emmental Tourismus. Darin sieht die Präsidentin der Region Oberaargau aber kein Problem. «Wir werden nicht irgendwo als Schlusslicht angehängt», betont Ruf.
Darauf werde der Vorstand sein Augenmerk richten. «Wir haben eine Verantwortung, schliesslich fliessen Gelder aus dem ganzen Oberaargau in die Gesellschaft», so die Buchserin. Ganz genau werden ab dem 1. Januar 1.85 Franken pro Einwohner und Jahr ins Freizeitmandat gesteckt.
Auf diesen Betrag hatten sich die Delegierten nach langem Hin und Her geeinigt. Bei rund 80 000 Einwohnern im Oberaargau ergibt das knapp 150 000 Franken, die den Erlebnismachern jährlich für Freizeitangebote in der Region und ihre Aufwände zur Verfügung stehen werden.
Die verschiedenen Themen auf einen Nenner zu bringen und Aufträge an die Erlebnismacher zu delegieren, das wird die Aufgabe der Freizeitkommission sein. Diese wird ihre Arbeit ebenso im neuen Jahr aufnehmen. «Die Gemeinden konnten Personen vorschlagen, am 18. Oktober wird der Vorstand an seiner Sitzung die Vertreter bestimmen», sagt die Präsidentin.
Jede Subregion sollte mit mindestens einem Vertreter mit an Bord sein. «Es ist wichtig, dass die Gemeinden mitreden können und sich in den Projekten wiederfinden», sagt Ruf. Zudem würden auch erfahrene Wirtschafts- und Tourismusleute Einsitz im Gremium nehmen.
Fest steht bereits, dass Sibylle Schönmann die Leitung der neu formierten Kommission Freizeit übernehmen wird. Der Niederbipper Gemeindepräsidentin (SVP) oblag bereits die Leitung der bisherigen Arbeitsgruppe.
Konkrete Projekte 2019
Aktuell läuft ausserdem die Suche nach einer passenden Persönlichkeit für die «Leitung Tourismus Oberaargau», wie in einem Stelleninserat zu lesen ist. Die Person werde von der Erlebnismacher AG angestellt, sagt Charlotte Ruf. Geplant ist eine Anstellung im Umfang von 60 bis 80 Prozent.
Konkrete Projekte, die im kommenden Jahr angegangen werden sollen, kann die Präsidentin indes noch keine nennen, wird das doch Aufgabe der Freizeitkommission und der Mandatsnehmerin sein. So oder so ist Ruf guter Dinge: «Die Gemeinden werden stark eingebunden und können ihre Meinung kundtun.»
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