Mit Fahnen strammstehen
Die Fahnengruppe Schweiz-Interlaken ist einzigartig. An der Eröffnung des neuen Kongress-Saals Interlaken wird sie erneut viele Besucher mit ihrem Auftritt erfreuen. Vereinshöhepunkt bisher war ein Weltrekord.
Der nächste grosse Auftritt der Fahnengruppe Schweiz-Interlaken wird am 1.Mai an der Eröffnung des neuen Kongress-Saals in Interlaken sein. Der Ursprung des Vereins geht zurück auf den Staatsbesuch des deutschen Kaisers vor fast einhundert Jahren. Als sich die kaiserliche Hoheit Wilhelm II. 1912 zu einem Staatsbesuch in der Schweiz anmeldete, wurde in Interlaken eine Gruppe gebildet, die bei diesem hohen Besuch alle Schweizer Kantonsfahnen präsentieren sollte. Ihre Majestät machte jedoch in Thun Halt und kam aus unerklärlichen Gründen nie nach Interlaken. Enttäuscht wurden die Fahnen eingerollt und für viele Jahre beiseitegestellt. Dann, im Jahr 1969, kam es zur offiziellen Vereinsgründung der Fahnengruppe Schweiz-Interlaken. Neumitglieder willkommen Zur aktuellen Vereinsgrösse meint der amtierende Präsident Peter Zimmerli: «Mit etwa vierzig Aktiven ist die Mitgliederzahl seit Jahren stabil. Wir würden uns aber über Interessenten freuen und heissen Neumitglieder herzlich willkommen.» Im Verein käme auch die Geselligkeit nicht zu kurz, würden doch zur Pflege der Kameradschaft alljährlich mehrere Ausflüge veranstaltet. Bei ihren Auftritten erscheinen die Männer mit der Schweizer Fahne, den 26 Kantonsfahnen und zwei Lanzenträgern. Ihre originellen Kostüme, Nachbildungen der farbigen Uniformen der Reisläufer, sind auf die jeweiligen Kantonsfahnen abgestimmt. Als Reisläufer wurden spätmittelalterliche Schweizer Söldner bezeichnet, die bis ins 17.Jahrhundert im Dienste europäischer Herrscher standen. Als jährlicher Höhepunkt gilt die Teilnahme am 1.-August-Umzug in Interlaken. Zudem stehen sie häufig Spalier bei Empfängen und Festumzügen. Natürlich sind sie ein fester Bestandteil des traditionellen Unspunnenfestes. Der ganze Verein hatte auch schon mal einen Auftritt vor der ganzen Bundesversammlung im Nationalratsaal in Bern. International tätig Begeistert erzählt Peter Zimmerli von ihren Auftritten im Ausland. «Bereits zweimal genossen wir die holländische Gastfreundschaft in Nijmegen am legendären Vier-Tage-Marsch. Wir waren natürlich nicht als aktive Läufer dabei», erwähnt der Präsident schmunzelnd, «sondern zur Unterstützung der Teilnehmer vor und während des langen Marschs.» Der Höhepunkt war die Eröffnungsfeier mit mehreren Zehntausend Zuschauern und rund 45000 Läuferinnen und Läufern. Ein besonderes Erlebnis für uns alle waren auch die zwei Auftritte während der Schweizerwoche in der Gemeinde Bemmel. Als Dankeschön an die Bevölkerung von Bemmel für das Gastrecht fand beide Male ein Galakonzert in der Kirche statt. Die Darbietungen der Musikgesellschaften Interlaken und Wilderswil wurden feierlich mit dem Auftritt der bunten Fahnengruppe umrahmt. Weltrekord im 2009Der Verein ist stolz darauf, auch zu einem Weltrekord im vergangenen Jahr beigetragen zu haben. Als Auftakt zum Interfolk-Jungfrau-Festival führten sie ein buntes Fahnenmeer mit Vertretern aus der Schweiz, Holland, Belgien, Deutschland und Italien auf dem Jungfraujoch an. Mehr als sechshundert Fahnenschwinger trotzten Schnee, Wind und Kälte und vollbrachten den Rekord. Somit ist die Fahnengruppe Schweiz-Interlaken Weltrekordmitinhaber des grössten und höchsten Fahnentreffens der Welt. Heuer wird dieser Verein auch am 25.Eidgenössischen Tambouren- und Pfeiferfest in Interlaken präsent sein. Hans Heimann >
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