Langenthal glückt gegen Ajoie die Reaktion
sc langenthalDer SC Langenthal entthront den HC Ajoie: Mit dem 5:3-Sieg beim nunmehr Ex-Leader ist der SCL zurück in den Top 4. Damit reagierte das Team auf die zuletzt wenig inspirierten Auftritte.
Epochal donnerten die Trommler auf ihre Becken, und die Fans auf den Stehplätzen forderten jene auf den Sitzplätzen zum Aufstehen auf; ein Ritual, dem im Stadion Voyeboeuf in Pruntrut stets Folge geleistet wird. Unter rhythmischem Klatschen fährt der HC Ajoie jeweils eine Schlussoffensive. Und diese war am Samstag zwingend: Langenthal führte 47 Sekunden vor Schluss mit 4:3, als es eine Strafe hinnehmen musste. Ajoie, bereits mit einem sechsten Feldspieler anstelle von Goalie Simon Rytz, konnte mit sechs gegen vier Spieler antreten. Der SCL hatte in der Folge hektische Szenen zu überstehen. Ein Befreiungsschlag der Oberaargauer misslang noch, doch dann erwischte Stefan Tschannen die Scheibe nahe der eigenen blauen Linie, spielte sie backhand hoch aus der hart umkämpften Szenerie – und der Puck fand 12 Sekunden vor dem Ende den Weg ins leere Tor. Aussprache unter den Spielern Entschlossen hatten sich die Oberaargauer auf dem Eis präsentiert, willig, die zuletzt weniger animierten Auftritte abzuschütteln, darunter insbesondere die arrogante Darbietung gegen Schlusslicht Thurgau auf eigenem Eis (2:5). «Wir haben nicht Eishockey gespielt», bilanzierte SCL-Verteidiger Serge Meyer damals, überheblich sei man gewesen. Trainer Heinz Ehlers forderte eine andere Einstellung: «Mehrere Spieler waren nicht bereit.» Am Donnerstag trafen sich die Spieler zu einer Aussprache. Verteidiger Noël Guyaz meinte nach dem Sieg über den HC Ajoie: «Wir sind über die Bücher gegangen. Wir müssen immer hundert Prozent geben. Und wir wussten, dass ein Sieg hier in Pruntrut drinliegt, wir sind mit einem guten Gefühl hierhergefahren.» Antwort gefunden Von Sekunde eins an zeigte Langenthal diese Einstellung, die Ehlers verlangt hatte, und so konnte der dänische Coach nach der erledigten Arbeit im Jura festhalten: «Wir haben organisierter gespielt, unseren Plan umgesetzt, auf die Fehler gewartet und von diesen profitiert.» 1:0 und 2:1 hatte Langenthal geführt, die schnell ausgelösten Angriffe des Gegners abgewehrt und mit geschmeidigen Gegenstössen geantwortet – und dann führte plötzlich Ajoie. «Wir haben die Führung mit zwei schlechten Entscheiden weggeworfen», kommentierte Ehlers (Wechselfehler in Überzahl und Gegentor in Unterzahl nach einer wenig inspirierten Strafe). «Daran müssen wir noch arbeiten.» Mit viel Schwung und Entschlossenheit gelang seinem Team im Schlussdrittel, das Spiel wieder zu den eigenen Gunsten zu wenden. Eng und packend Zur Mitte der Qualifikation zeigt sich die NLB ausgeglichen und packend: Die ersten sieben Teams liegen innerhalb von sieben Punkten, vier Zähler sind es zwischen Platz eins (neu Lausanne) und vier (wieder Langenthal). Noch zwei Rechnungen offen hat der SCL mit dem morgigen Gegner EHC Visp: In dieser Saison entschieden die Oberwalliser die Duelle jeweils für sich (4:3 und 7:4). Zwar liegen die Südwestschweizer auf Rang sieben, drei Plätze hinter Langenthal, die Distanz beträgt aber nur drei Punkte, mit einem Sieg würde Visp den SCL überholen, aufgrund der besseren Direktbegegnung auch bei schlechterem Torverhältnis. Daniel Gerber>
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