Kosten für Unterhalt steigen massiv
für den Unterhalt der
Heute erhält die SBB vom Bund pro Jahr 1,48 Milliarden Franken für den Unterhalt des Schienennetzes. Eine externe Studie kommt nun zum Schluss, dass dies bei weitem nicht reicht. Für den Unterhalt braucht es im Durchschnitt 850 Millionen Franken pro Jahr mehr als vorgesehen. Das wäre ein Anstieg von 60 Prozent. Diese Zahlen wurden gestern an einer gemeinsamen Medienkonferenz von SBB und Bundesamt für Verkehr (BAV) präsentiert. Der Netzaudit-Bericht bewertet den allgemeinen Zustand der Bahninfrastruktur in der Schweiz immerhin als «insgesamt gut». Doch trotz des guten Zustandes der Anlagen bestehe schon heute ein grosser Handlungsbedarf: Alleine das Halten des heutigen Anlagezustandes kostet laut dem Netzaudit 410 Millionen Franken mehr als geplant. Der Abbau des in den letzten Jahren angestauten Nachholbedarfs von 1,35 Milliarden Franken schlägt über zehn Jahre mit jährlich 130 Millionen Franken zu Buche. Zur Erfüllung neuer gesetzlicher Auflagen wie bei Tunnelsoder das Behindertengesetz braucht es pro Jahr 150 Millionen Franken. Der künftige Mehrverkehr kostet jährlich 20 Millionen Franken mehr. Die Anpassung und Erneuerung von Perrons, Unterführungen und Zugängen an das steigende Passagieraufkommen kostet jährlich 140 Millionen Franken. Als Hauptgrund für den aufgelaufenen Nachhol- sowie den prognostizierten Mehrbedarf nennt SBB-Chef Andreas Meyer das in den letzten Jahren stark gestiegene Verkehrsaufkommen auf den Schweizer Schienen. Trotz steigendem und teurerem Unterhalt seien der SBB in den vergangenen Jahren vom Bund nicht mehr finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt worden, rechtfertigte Meyer gestern den Nachholbedarf. Drei Lösungsansätze Für Meyer gibt es derzeit drei mögliche Lösungsansätze, um die zusätzlich benötigten finanziellen Mittel zu beschaffen. Dank Einsparungen und Produktivitätssteigerungen im Bereich Infrastruktur soll die SBB selber einen Beitrag leisten. Das Sparpotenzial sieht Meyer bei 160 Millionen Franken pro Jahr. Enthalten ist darin auch der im Januar angekündigte Abbau von 300 bis 350 Stellen. Zweitens müssten laut Meyer auch die Kunden durch höhere Billettpreise einen Beitrag an die Mehrkosten leisten. Das sei jedoch heikel, weil eine zu starke Erhöhung die Kundschaft wieder von der Schiene auf die Strasse treiben würde. Drittens fordert die SBB einen höheren Beitrag aus der Bundeskasse. Meyer räumte gestern ein, dass der Zeitpunkt für die SBB-Forderungen nicht günstig sei. Darin wird Meyer auch von BAV-Direktor Max Friedli bestärkt. Es gebe keine grundsätzlichen Zweifel, dass es für den Unterhalt des Netzes mehr Geld brauche, sagte er. Wie viel es genau ist, will er erst sagen, nachdem die Studie durch andere Experten überprüft wurde. Niklaus Bernhard >
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