UPD trennen sich von Qualitätsmanagerin
Die Universitären Psychiatrischen Dienste (UPD) Bern trennen sich von der Leiterin ihrer Qualitätskontrolle. Die Frau steht seit Wochen wegen ihrer akademischen Titel im Rampenlicht.

Zwar ist weiterhin offen, ob die Frau ihre Titel rechtmässig erworben hat. Eine Antwort der zuständigen Universität Tuzla in Bosnien-Herzegowina steht noch aus, wie die bernische Gesundheits- und Fürsorgedirektion am Freitag mitteilte.
Die interimistische Leitung der UPD sei aber zum Schluss gekommen, dass «die notwendige Basis für eine weitere Zusammenarbeit» mit der Frau fehle. Deshalb habe man das ordentliche Kündigungsverfahren eingeleitet. Die freie Stelle werde ausgeschrieben.
Regierungsrat Philippe Perrenoud liess ausrichten, er habe «von diesen Informationen Kenntnis genommen». Über das Ergebnis der noch laufenden Überprüfung wolle er so rasch als möglich informiert werden. Er behalte sich vor, aufgrund des Resultats «eine vertiefte Untersuchung anzuordnen» und rechtliche Schritte einzuleiten.
Die UPD hatten die neue Leiterin des Qualitätsmanagements per 1. Februar 2012 angestellt. Anfang Oktober berichtete die «Weltwoche», die Frau verwende Professoren- und Doktorentitel, die sie gar nicht besitze.
Die bernische Gesundheitsdirektion und die UPD gingen der Sache nach. Mitte Oktober teilten sie mit, sie hätten «keine Hinweise auf Missmanagement» gefunden. Allerdings seien der UPD bei der Prüfung und Verwendung der akademischen Titel Versäumnisse unterlaufen.
Die Frau könne zwar einen Titel als Ärztin und als Professorin h.c. aus ihrem Herkunftsland Bosnien-Herzegowina nachweisen. Sie dürfe diese Titel aber in der Schweiz nicht ohne gleichzeitigen Hinweis auf die Herkunftsuniversität führen. «Korrekturmassnahmen» seien angeordnet worden.
Warten auf Tuzla
Offen blieb, ob die Kaderfrau ihre Titel rechtmässig erwarb. Die UPD kamen mit ihr überein, bis zum Abschluss der Überprüfung ihrem Arbeitsplatz fern zu bleiben und ausserdem sämtliche Unterlagen abzuliefern, die ihre Ausbildung als Ärztin und ihre akademischen Titel bestätigen.
Diese Unterlagen hat die UPD nach eigenen Angaben erhalten und nach Bosnien geschickt. Die Antwort der Universität Tuzla steht noch aus.
Wirbel seit Monaten
Die UPD Bern steht seit Monaten in der Kritik mancher Medien und Parteien. Vor dem Wirbel um die Kaderfrau hatte die Freistellung des ärztlichen Direktors für Schlagzeilen gesorgt. Dieser sogenannte «Fall Strik» ist weiter offen; ein Entscheid des Regierungsrats wird noch in diesem Herbst erwartet.
Die Kritik soll der Geschäftsleitungsvorsitzenden Regula Mader stark zugesetzt haben. Seit knapp zwei Wochen ist sie krankgeschrieben. Die interimistische Leitung der UPD obliegt seither Urs Mosimann, Direktor Alterspsychiatrie, und Nicoletta della Valle, Direktorin Dienste und Betriebe.
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