
Steht bald ein Erdgas-Bohrturm in Ruppoldsried?
Nachdem die Pläne in Hermrigen begraben worden sind, soll nun in Ruppoldsried nach Erdgas gebohrt werden. Die Bevölkerung erfuhr es am Dienstag mittels eines Flugblatts.
Die Grünen wollen das Fracking im Kanton Bern verbieten. Dies ist eine umstrittene Fördermethode für Erdgas. Die nötigen Unterschriften für ihre Volksinitiative haben die Grünen gestern der Staatskanzlei übergeben.
Die Initianten reichten am Freitag 17'900 Unterschriften ein.
(Bild: zvg)
In den USA gilt Fracking als das Zaubermittel auf dem Weg zur Unabhängigkeit des Landes bei der Energiebeschaffung. Dabei wird über 1000 Meter in die Tiefe gebohrt, und die dort liegenden Gesteinsschichten werden mittels Wasser-Sand-Gemisch und Chemikalien aufgebrochen. Das so freigesetzte Schiefergas wird anschliessend an die Oberfläche gefördert.
In der Schweiz ist diese Fördermethode umstritten. «Die weitgehend unbekannten Chemikalien, die teils im Boden bleiben, schaffen eine akute Gefährdung für Grundwasser, Oberflächengewässer und Böden», sagt Jan Ryser, Geschäftsführer von Pro Natura Bern
Die Hoheit über den Abbau von Bodenschätzen liegt in der Schweiz bei den Kantonen. Im vergangenen März hat der grosse Rat des Kantons Bern mittels Motion ein Fracking-Verbot gefordert. Nun doppeln die Grünen mit einer Volksinitiative nach. «Damit halten wir den Druck hoch», sagt deren Geschäftsführerin Regula Tschanz. Gestern hat die Partei 17'900 Unterschriften für ihre Initiative eingereicht, die das Fracking im ganzen Kantonsgebiet verbieten will.
Bohrprojekt in Rapperswil
Betroffen vom Verbot wäre auch ein Projekt in der Gemeinde Rapperswil. Dort plant die Aktiengesellschaft für schweizerisches Erdöl Seag Testbohrungen nach Erdgas. Falls Vorkommen vorhanden sind, will die Seag diese wenn nötig mittels Fracking fördern. «Das Projekt in Rapperswil zeigt auf, wie nötig ein Fracking-Verbot tatsächlich ist», sagt Regula Tschanz.
Berner Zeitung
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