Heftige Debatte um die Zukunft der Berner Spitäler
Bei den Spitälern stehen mit der neuen Spitalfinanzierung ab 2012 zahlreiche Veränderungen an. Der Grosse Rat des Kantons Bern debattierte gestern über die Zukunft der Spitäler und war sich nicht einig in der Frage, welche Entwicklungen man getrost dem Markt überlassen soll und wo die Politik steuernd eingreifen muss. Zur Verteilung der Gelder äusserten Emmentaler Grossräte heftige Kritik.
Gut sechs Stunden nahm sich der Grosse Rat gestern Zeit, um in einer Sondersession über die bernische Spitalpolitik zu diskutieren. Genauer: Das Kantonsparlament debattierte über 28 Vorstösse, die sich grösstenteils mit den Folgen der neuen Spitalfinanzierung befassten, die 2012 schweizweit eingeführt wird. Gesundheitsdirektor Philippe Perrenoud (SP) musste sich von den Bürgerlichen relativ heftig schelten lassen, weil die Umsetzung im Kanton Bern nicht auf dem ordentlichen Weg über eine Gesetzesrevision geschieht, sondern via Dringlichkeitsrecht. Die Regierung wolle den Grossen Rat absichtlich umgehen, musste sich Perrenoud von SVP, BDP und FDP anhören. Er hielt dagegen, der Bund habe den Kantonen lediglich 28 Monate Zeit gelassen, um die neue Spitalfinanzierung umzusetzen.