Gemeinden wehren sich gegen Strafsystem
Heuer bestraft der Kanton erstmals Sozialdienste, die die Kosten nicht im Griff haben. Dies sind Lyss, Pieterlen und Heimberg. Die Stadt Biel dagegen bleibt wider Erwarten verschont. In den Malus-Gemeinden regt sich Widerstand gegen das System.

Die Sozialhilfeausgaben steigen stetig. Gaben Gemeinden und Kanton 2004 noch insgesamt 300 Millionen Franken dafür aus, waren es 2012 bereits 500 Millionen Franken. Etwa ein Fünftel davon entfällt allein auf die Stadt Biel. Kosten, die dank Lastenausgleich zu 100 Prozent solidarisch finanziert sind. Das hat den Vorteil, dass keine Berner Gemeinde wegen teurer Sozialfälle so in finanzielle Schieflage geraten kann wie die Zürcher Gemeinde Hagenbuch, die unlängst schweizweit Schlagzeilen machte. Die Kehrseite: Das Berner System bietet den einzelnen Sozialdiensten kaum Anreiz zum Sparen.