«Ja, ich bin für einen EU-Beitritt der Schweiz»
Die Berner Ständerätin Sommaruga will in die Landesregierung und die EU. Letzteres dürfte noch für einiges Aufsehen sorgen.
Das Rennen um die Nachfolge von Bundesrat Moritz Leuenberger ist lanciert. Gestern gab die Berner SP-Ständerätin Simonetta Sommaruga ihre Kandidatur bekannt. Die 50-Jährige gilt als Kronfavoritin für den frei werdenden SP-Sitz. Sie ist die erste der möglichen Anwärterinnen der Sozialdemokraten, welche ihr Interesse an diesem Amt anmeldet. Der Wahlkampf dauert noch bis am 22.September und weist für die Konsumentenschützerin noch einige Stolpersteine auf. Gerade provokative Aussagen wie das gestrige Bekenntnis zu einem EU-Beitritt der Schweiz dürften Sommaruga den Weg erschweren. Die bürgerlichen Parteien sind strikt gegen einen Anschluss der Eidgenossenschaft an die Union. Aber die Bernerin ist auf die Stimmen aus diesem politischen Lager angewiesen. Hier wird sie sich in den Hearings noch erklären müssen, wird sie von ihrer Partei aufs Ticket gehievt. Zudem kritisiert die frühere Könizer Gemeinderätin die «Vertrauenskrise» im Bundesrat. Den Grund dafür sieht sie in widersprüchlicher Kommunikation einzelner Regierungsmitglieder. Sie möchte bei einer Wahl dazu beitragen, das Vertrauen in die Regierung wieder zu stärken. Sollte Sommaruga tatsächlich in den Bundesrat gewählt werden, stünde für Rot-Grün im Kanton Bern viel auf dem Spiel: der Ständeratssitz – und allenfalls sogar die Mehrheit im Regierungsrat, wenn ein Regierungsmitglied für den Ständerat kandidieren sollte. Prominente Vertreter der Berner SP und Grünen gewichten die rot-grüne Regierungsmehrheit höher als den Ständeratssitz. Daher würden sie es lieber sehen, wenn ein Nationalratsmitglied zur allfälligen Ständeratsersatzwahl antreten würde und nicht ein Regierungsmitglied. gr/ki/drh Seite 2+3>
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch