Integration nicht als Wort, sondern als Event
anderen. Es konnte gestaltet, bewegt und gelacht werden.
«Kunst sollte für alle zugänglich sein, doch es ist nicht immer einfach für Menschen mit Beeinträchtigungen», erklären die Organisatoren. «Blinde sehen anders, Gehörlose hören anders, Stumme reden anders, Körperbehinderte bewegen sich anders, geistig Beeinträchtigte denken anders», halten sie fest. Kunst aktiv erleben Im Rahmen der Ausstellung der britischen Künstler John Wood und Paul Harrison im Kunstmuseum Thun konnte am Sonntag jedermann an Workshops und Führungen teilnehmen. «Integration nicht als Wort, sondern als Event» war eines der Ziele, das voll erfüllt wurde. Nebst den Menschen mit Beeinträchtigungen waren Jung und Alt sowie viele Familien anzutreffen. Das Echo verschiedener befragter Personen fiel entsprechend positiv aus: «Das ist eine gute Idee. Es passiert Unerwartetes mit alltäglichen Sachen, und man kann mitwirken», so der Kommentar einer sprachlich beeinträchtigten Besucherin im Rollstuhl. Einer anderen gefielen die Sehkiste, die Spielzeuge und die Schattenspiele. Begeistert war auch ihr Betreuer: «Das ist eine prima Idee. Die Behinderten können sich kreativ betätigen. Das bringt, zusammen mit der Ortsveränderung, Abwechslung in ihren Alltag», sagte er gegenüber dieser Zeitung. Auch bei den Familien kam die Veranstaltung gut an: «Es ist faszinierend. Hier erscheinen Alltagsgegenstände in einem anderen Licht», äusserte sich etwa der Lehrer einer heilpädagogischen Schule. Seine siebenjährige Tochter war ebenso begeistert. Besonders angetan hatten es ihr die Schattenspiele und das kleine Theater mit einer Taschenlampe. Wiederholung ist möglich Mit dem erstmals in dieser Form durchgeführten Event sind auch die Organisatoren mehr als zufrieden. «Unsere Erwartungen sind übertroffen worden. Das Ziel einer Durchmischung von Behinderten und nicht Behinderten wurde vollumfänglich erreicht», freut sich Margareta Hofer, Leiterin der Pro Infirmis Beratungsstelle Thun. Das sei gelebte Integration Behinderter in die Gesellschaft gewesen, lobt sie. Und Sara Smidt von der Leitung Kunstvermittlung des Kunstmuseums Thun doppelt nach: «Die von rund 170 Personen besuchte Veranstaltung können wir als vollen Erfolg werten», bilanziert sie. Berührungsängste habe es nicht gegeben. Ob eine Wiederholung in dieser Form geplant ist, konnten die beiden Organisatorinnen noch nicht sagen. Angesichts des Erfolgs sei dies jedoch wahrscheinlich.Hans Kopp>
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