Hohe Folgekosten wegen FC-Sion-Fans
FC Sion in ThunDie massiven Ausschreitungen der Fangruppe des FC Sion in Thun werden nicht ohne Folgen bleiben. Innerhalb des Lachenstadions wurden Petarden gezündet, was eine Disziplinarstrafe der Swiss Football League nach sich ziehen dürfte. Und die Vandalenakte am Thuner Bahnhof führen wohl zu erhöhtem Polizeieinsatz bei einer nächsten Begegnung zwischen dem FC Thun als Gastgeber und dem Walliser Klub.
Drei Leichtverletzte und Sachschäden von mehreren Tausend Franken – dies ist die traurige Bilanz des vergangenen Fussballwochenendes in Thun. FC-Sion-Fans gerieten ob dem Penaltysieg der Thuner und der fehlenden Leidenschaft ihres Fussballteams dermassen in Rage, dass sie auf dem Weg vom Lachenstadion zum Bahnhof Thun eine Spur der Verwüstung hinterliessen (vgl. Ausgabe von gestern). Für Markus Stähli, Präsident des Gastgeberklubs FC Thun, eine unschöne Angelegenheit: «Die Sion-Fans gehörten für mich bis jetzt nicht zu jenen Hardcore-Gruppierungen, wie wir sie aus anderen Schweizer Städten kennen. Aber man muss auch bei ihnen mit Ausschreitungen rechnen.» Tatsächlich sorgten Sion-Fans vor dreieinhalb Jahren für Negativschlagzeilen; damals verursachten sie auf dem Motorschiff Beatus, das die Fans von Spiez nach Thun an den Super-League-Match führte, und später in einem STI-Bus massive Sachschäden. Anders, als es wohl diesmal der Fall sein wird, konnte die Polizei damals die randalierende Fangruppe bei der BLS-Ländte am Bahnhof Thun abfangen und so der Täter habhaft werden. Auch Petarden gezündet Der beschädigte STI-Bus werde wohl kaum auf Kosten der Täter repariert werden, wie Thomas Wegmann, Direktor der Verkehrsbetriebe STI, bereits am Sonntag festhielt. Und auch FCT-Präsident Markus Stähli geht davon aus, dass die STI einmal mehr «Pech hat und alleine für den Schaden aufkommen muss». Denn eine Solidarhaftung des Vereins – in diesem Fall des FC Sion – sieht das Verbandsrecht einzig innerhalb des Stadionareals vor. «Ausserhalb des Stadions ist die Polizei für die Sicherheit zuständig. Dort gibt es weder zivil- noch strafrechtlich eine Solidarhaftung, mit welcher ein Sportclub belangt werden könnte», weiss Stähli. Höhere Sicherheitsstufe? «Während des Spiels wurden mir keine Meldungen über Ausschreitungen zugetragen», sagt Stähli. Hingegen seien von den Sion-Fans Petarden gezündet worden. «Das wird wohl vonseiten des Schiedsrichters an die Swiss Football League gemeldet und mit einer Disziplinarmassnahme zulasten des FC Sion geahndet», vermutet der FCT-Präsident. Der Abzug der Fans aus dem Stadion sei jedoch friedlich verlaufen. Unschön sind die Folgen nicht nur für die Mehrzahl der friedlichen Fussballfans, die unter Negativschlagzeilen der Randalierer zu leiden haben. Unschön sind die Folgen auch für die Steuerzahler. «Ich vermute, dass die Polizei nach mehreren ruhigen Wochen und Fussballspielen nun die Sicherheitsaufgebote wieder hochfahren könnte», sagt Markus Stähli. Und das bedeutet: höhere Kosten, die zulasten der Bürger gehen – auch, wenn sich der FC Thun mit der Stadt geeinigt hat, freiwillig pro Matchbesucher 15 Rappen an die Sicherheitskosten der Stadt Thun beizusteuern. Aufs Jahr gerechnet macht dies für die laufende Saison 2010/2011 rund 16000 Franken aus. Hermann Jutzi, Chef Polizei Thun, bestätigt, dass bei der nächsten Beurteilung eines Spiels des FC Sion in Thun die Thuner Vorkommnisse in die Lagebeurteilung mit einfliessen würden. Welcher der drei Sicherheitsstufen das vergangene Spiel zugerechnet worden war, darüber gibt die Polizei jedoch keine Auskunft. «Sicher ist: Es war nicht grün. Wir sind von einem gewissen Gefahrenpotenzial ausgegangen», sagt Jutzi. «Dass es aber nach problemlosem Abzug aus dem Lachenstadion im Bus und am Bahnhof zu dermassen wüsten Szenen kommen würde, damit hat niemand gerechnet.» «Keine schöne Visitenkarte» Einmal mehr sei übermässiger Alkoholkonsum im Spiel gewesen, haben Jutzi und die im Einsatz stehenden Polizisten bemerkt. Da hoffe er schon, dass die Walliser Klubleitung reagieren und ihre Fans zur Räson bringen werde. «Denn diese Ausschreitungen vom Samstag sind definitiv keine schöne Visitenkarte für den Walliser Klub.»HeinerikaEggermann Dummermuth>
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