Heso: Der Trend geht zum grossen Stand
Wenn am 19. September die 31. Herbstmesse die Tore öffnet, ist vor allem eins erkennbar: Unternehmen schliessen sich zusammen und betreiben gemeinsame Stände. Die Stadtgeschäfte verschwinden nach wie vor.
Das Lied, das Roger Saudan, Chef der Rythalle AG, jedes Jahr anstimmt, klingt heuer noch etwas wehmütiger als sonst: «Es wird immer schwieriger, Leute aus der Stadt für die Messe zu gewinnen.» Kontinuierlich sinkt der Anteil der Stadtgeschäfte: Bei der diesjährigen sind es wieder drei Prozent oder acht Geschäfte weniger. Mit 73 Geschäften beträgt der Stadtanteil somit 29 Prozent (Agglomeration: 165 Geschäfte bzw. 65 Prozent, Kanton Solothurn: 188 Geschäfte bzw. 74 Prozent; Rest: 66 Teilnehmer bzw. 26 Prozent).
Der Grund des Rückgangs: Zum einen verschwinden die klassischen Solothurner Geschäfte zugunsten von Filialen grösserer Ketten. Aber «viele Kleinere können es sich auch nicht leisten, zehn Tage lang Personal an den Stand einer Messe zu stellen», wie Saudan weiss. Zumal die Messe auch in den Altstadtgeschäften eine hohe Besucherfrequenz bringt und das Personal dort benötigt wird. Trotzdem wird das Messegelände dicht besiedelt sein. «Mit 254 Ausstellern sind wir erneut ausverkauft», äusserte sich Heso-Geschäftsführer Walter Jenny an einer Medienorientierung gestern. Tendenziell sei aber zu beobachten, dass sich Aussteller zusammenschliessen und gemeinsam einen Stand betreiben. Prominente Beispiele sind die Suteria und Oetterli Kaffee sowie die BLS?AG und der Regionalverkehr Bern-Solothurn, die jeweils an einem Stand Synergien nutzen wollen.
Aber auch die diesjährige Gastregion – die Tourismusdestination Lötschberg – wird einen grossen Stand in der nördlichsten Halle beanspruchen. Das Amt für Umwelt schliesslich zeigt als Reaktion auf die revidierte Feuerungskontrolle mit einem grossen Stand im Zelt auf der Chantier-Wiese, wie mit Holz richtig gefeuert wird.
Schwieriger Spagat
Diese grösseren Stände zwingen Bau-Chef Guido Kummer dazu, einige Umstellungen in der Standanordnung vorzunehmen, obwohl im Vergleich zu letztem Jahr mehr Platz zur Verfügung steht: Die Skisprung-Schanze hatte 2007 den halben Schanzengraben in Beschlag genommen. Langjährigen Ausstellern wurden neue Plätze zugewiesen, was nicht alle goutieren. «Es ist schwer, den regionalen Gedanken der Messe aufrecht zu erhalten», bilanziert denn auch Roger Saudan. Selbst wenn die «Stammkunden» entgegenkommend berücksichtigt würden. Klar ist: «Jeder möchte seinen angestammten Platz, damit ihn seine Kunden finden», weiss Saudan. Ein Versuch, die Messe in den einzelnen Hallen thematisch zu gliedern, sei vor Jahren wegen dieser Bitte der Aussteller nicht zustande gekommen.
Einige Aussteller haben sich aber für die Heso zu interessieren begonnen. Neu sind etwa Teppichexperte Olivier-F. Ziegler (nach langer Pause), die Versicherungen CSS und Sanatop oder zwei Automobilgaragen dabei. Über alles hinweg betrachtet, erkennt Geschäftsführer Walter Jenny hier auch eine Verschiebung innerhalb der Sektoren, wie sie ohnehin in den letzten Jahrzehnten in der Schweiz stattgefunden hat: Der Anteil an Dienstleistern steigt zunehmend.
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