Grosser Turm mit grosser Vergangenheit
MeiringenMit einer schlichten Feier wurde der für 260000 Franken renovierte Kirchturm der Bevölkerung
Der freistehende, 45 Meter hohe Glockenturm der Michaelskirche in Meiringen hat seinen Ursprung wahrscheinlich im 13. Jahrhundert. Historiker vermuten, dass die Zähringer eine Burganlage gebaut hatten, die bis zum dahinter liegenden Felsabhang reichte. Die Kirche befand sich innerhalb der Burg. Die Turmfundamente reichen bis tief ins Erdreich und wurden, wie die Kirche, vom Bach mehrfach überschüttet. Der heute ebenerdige Zugang war ursprünglich etwa 5 Meter über Grund. Das meterdicke Mauerwerk des Turmes ist aus Kalkstein errichtet und aussen mit dem leicht zu bearbeitenden Tuffstein verkleidet. Das Fresco mit dem Christusträger Christophorus, dem Schutzheiligen der Reisenden, mag wohl manchem Wanderer und Säumer Mut gemacht haben, denn der alte Säumerweg führte am Turm vorbei Richtung Grimsel oder Susten. Da der Untergrund nass ist, machten sich die Schäden durch aufsteigende Feuchte schon seit längerer Zeit bemerkbar. So mussten der Turmfuss, das Mauerwerk, aber auch die Turmuhr und der Glockenantrieb saniert werden. Im für rund eine Viertelmillion Franken renovierten Kirchturm hängen vier Glocken, die älteste wurde 1351 gegossen und hat einen Durchmesser von 146 cm. Am Sonntag nun konnten die Kirchgänger auch die zu einem «Raum der Stille» ausgestaltete Zeughauskapelle wieder in Besitz nehmen und sich an der schön eingerichteten Sakristei und der Kerzenecke in der Kirche erfreuen. Die nach der Predigt angebotenen Führungen durch den Turm, mit sachkundigen Erklärungen von Pfarrer Imobersteg und den Lokalhistorikern von Meiringen, wurden von Jung und Alt in Scharen besucht. Eine ungewohnte Perspektive bot der Blick vom Turm über das Dorf, das Wiesland und die umliegenden Berge. Grossen Zuspruch fand auch die im Kirchgemeindehaus offerierte Stärkung mit Speis und Trank. Beat Jordi >
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