Gemeinde misst die Werte
Wie viel Lärm und Gestank das sanierte Belagswerk produziert, will auch die Gemeinde wissen. Derzeit finden Messungen statt.
Seit letztem Herbst ist das Belagswerk in Oberwangen saniert und neu eingehaust. Nun will auch die Gemeinde Köniz wissen, wie sich das auf den Lärm und die Schadstoffemissionen auswirkt. Im Sommer wird im Werk intensiv produziert. Deshalb finden jetzt Messungen statt, wie Daniel Gilgen erklärt. Gilgen leitet in Köniz die Abteilung Umwelt und Landschaft. In den letzten Tagen sind an zwei Standorten um das Belagswerk herum Messgeräte aufgestellt worden. Rund um die Uhr haben sie den Lärm aufgezeichnet. «Parallel dazu wurde die jeweils im Werk produzierte Asphaltmenge erhoben, damit sich das in ein Verhältnis setzen lässt», erklärt Gilgen. Mittels Formeln liess sich schon vor dem Bau des neuen Belagswerks die erwartete Lärmbelastung berechnen. Gemäss der eidgenössischen Lärmschutzverordnung sollten in der nächsten Nachbarschaft die Grenzwerte von 50 Dezibel nachts und 60 Dezibel am Tag nicht überschritten werden. Ob dem so ist, weiss Gilgen noch nicht. Erst in einigen Wochen sind die Zahlen ausgewertet. Die Nase als TestgerätGestern und vorgestern fanden auch Messungen zur Luftqualität statt. Zum einen wurden direkt beim Kamin der Anlage die Schadstoffe in der Abluft gemessen. Der zweite Test beruft sich vor allem auf die menschliche Nase. Kaminluft wurde in Säcke abgefüllt und von professionellen Riechern analysiert. Zudem werden an sechs Standorten Riechtests gemacht. Datum, Wetter, Uhrzeit und die Wahrnehmungen würden notiert, erklärt Gilgen. Auch hier werde berücksichtigt, was gerade im Werk gemacht wird. «Teilweise hat man einen leichten Geruch nach Teer wahrgenommen», sagt Gilgen. Der lästige Feuerungsgeruch des Schweröls sei aber auf jeden Fall weg. Alle Messungen nehmen extern beauftragte Spezialisten vor. Nur eine BeschwerdeAusser einem Schreiben von Rodolfo Degiacomi (siehe Haupttext) sind bei der Gemeinde laut Gilgen bis jetzt keine offiziellen Beschwerden eingetroffen. Weder Private noch der Ortsverein hätten sich sonst beschwert. Im Gegenteil, vor allem nach der Einweihung letzten Herbst habe es viele positive Rückmeldungen gegeben. Für Degiacomis Beschwerdebrief ist das Bauinspektorat zuständig. «Wir warten nun die Ergebnisse der Messungen ab», sagt dessen Leiter Urs Höschele. Dann werde man das weitere Verfahren festlegen. Degiacomi verlange ja vor allem, dass gemessen werde. Das passiere jetzt. Nicht wegen Degiacomi, sondern weil auch die Gemeinde dies in ihrer Baubewilligung von Anfang an forderte. Lucia Probst>
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