Gehen nur die Katholiken fremd?
sagen Fasnächtler. Die Katholiken trieben es bunter.
Der Mann klang ziemlich verärgert: Auf dem Anrufbeantworter der Berner Zeitung hat er eine Nachricht hinterlassen. Sauer aufgestossen war dem Fasnächtler der Artikel über die Zunahme der Seitensprünge während der Fasnacht in Langenthal (vgl. Ausgabe von gestern). Fremdgehen in Basel? Dieser «dumme und negative Bericht» stimme hinten und vorne nicht, sagte der Anrufer. Fremdgegangen werde an jedem grossen Fest – das gelte auch für die Jodler. Und man solle doch einmal einen Artikel über Seitensprünge an den Fasnachten in Basel, Solothurn oder Olten schreiben. Die Katholiken fressen also öfter über den Hag als die Protestanten in Langenthal? Zu einem ähnlichen Schluss war schon Urfasnächtler Rolf Dünki im Gespräch mit dieser Zeitung gekommen. «Die üblen Fasnachten gibt es in den katholischen Gebieten», sagte der frühere Chef der Langenthaler Fasnacht. Diese Meinung teilt auch ein Leser von Bernerzeitung.ch: Als junger Mann sei er früher oft an der Fasnacht gewesen, schrieb er in einem Kommentar. «Dort kommt man leicht zu einem Sexdate.» Denn am verrücktesten sei die Fasnacht immer noch in den katholischen Gebieten. Jeder Fünfte will es Wer Recht hat, bleibe dahingestellt. Tatsache ist, die Kombination von Fasnacht und Fremdgehen polarisiert. Bei einer nicht repräsentativen Umfrage über närrische Seitensprünge auf Bernerzeitung.ch haben gestern 538 Onlineleserinnen und -leser teilgenommen. Fast jeder Sechste hat angegeben, an einer Fasnacht schon mal mit einem fremden Partner oder einer fremden Partnerin ins Bett gehüpft zu sein. Und fast jeder fünfte User möchte nun an einer diesjährigen Fasnacht einen Seitensprung riskieren. Knapp zwei Drittel hingegen haben eine weisse Weste: Noch nie sind sie an einer Fasnacht fremdgegangen. Fraglich ist, wie die 7 Prozent der User eingestuft werden sollen, die ihr Kreuz bei «Ich weiss nicht mehr» gemacht haben. Hat vielleicht der Alkohol ihre Sinne getrübt? «Sexfreie Fasnacht» Viele gewinnen dem heiklen Thema allerdings auch eine vergnügliche Seite ab. So bemerkte ein Leser auf Bernerzeitung.ch: Ein Seitensprung könne gewaltig danebengehen, wenn sich am nächsten Tag die ungeschminkte Wahrheit zeige. Auch die Langenthaler «Schier Wiiber»-Clique beweist Humor. Per Mail wünscht sie eine «schöne, sexfreie Fasnacht». Dominik Balmer>
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