Gegen Antenne, für ein unverschandeltes Dorf
WengenGegen das publizierte Bauvorhaben einer Mobilfunkanlage im Dorfzentrum regt sich Widerstand. Die Initianten bezweifeln die Strahlenbelastungsberechnungen und befürchten eine Störung des Dorfbildes.
«Vor knapp zehn Jahren wurde das Ansinnen der Swisscom, am selben Standort im Dorf eine Antenne zu erstellen, von der Bevölkerung abgelehnt und verhindert», schreiben die Initianten gegen ein Baugesuch von Sunrise und Orange. Die beiden Kommunikationsunternehmen wollen auf der 1999 neu gebauten Talstation der Luftseilbahn Wengen-Männlichen (LWM) eine neue Mobilfunkanlage bauen, die äusserlich namentlich durch eine fünf Meter hohe Antenne sichtbar würde. Die Initianten Hans Bischoff junior, Hans Ulrich Trachsel und Hans Peter Gertsch erheben gegen das Bauvorhaben Einsprache und legen Rechtsverwahrung ein. Grund: Die Strahlenbelastungsberechnungen seien unvollständig. Insbesondere die Anlagegrenzwerte für Orte mit empfindlicher Nutzung (OMEN) und die Immissionsgrenzwerte der Orte mit kurzfristigem Aufenthalt von Menschen (OAK) würden in den heiklen Bereichen nicht eingehalten. Dort würden auch übermässige Immissionen im Zusammenhang mit den für den Antennenbetrieb notwendigen Kühlaggregaten befürchtet. Das Vorhaben widerspreche den Nutzungsvorschriften in der Kernzone Wengen und insbesondere den Überbauungsvorschriften der Überbauungsordnung Nr.1A LWM. Die Initianten argumentieren weiter, eine Antenne von diesem Ausmass störe das Dorfbild enorm, und niemand wisse ja so genau, wie das mit der Strahlenbelastung sei. Ergo müsse die neu geplante Antenne nicht mitten im Dorf sein. Sie gehöre ebenfalls auf die alte und leere Talstation (nicht mehr im Besitze der LWM), wo sie viel weniger störe. Die Initianten appellieren mit einem Flugblatt an die Einwohner von Wengen, gegen die geplante neue Antennenanlage im Dorfzentrum zu unterschreiben: «Wenn Sie unsere Meinung teilen, können Sie mit Ihrer Unterschrift mithelfen, die Antenne am richtigen Ort aufzustellen – zugunsten eines unverschandelten Wengen.» Unterschriftsbogen lägen im Salon Bischoff, im Frischmarkt und im Swiss Made Shop auf. Die Gesuchsteller Sunrise Communications AG und Orange Communications AG rechnen mit Baukosten von 80000 Franken. Die Auflage- und Einsprachefrist dauert bis am 13.Februar 2012. Ferdinand Waespe>
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