Gefällte Bäume gefallen nicht allen
LyssDrei gefällte Laubbäume im Knechtpark sorgten für Aufruhr. Aber nicht immer, wenn Bäume gefällt werden, steckt böse Absicht dahinter, wie das Beispiel zeigt.
Im Knechtpark in Lyss begannen Mitte Dezember die Bauarbeiten: Die ersten Bäume wurden gefällt, die Sträucher gerodet. Dies sorgte bei Passanten zum Teil für Unmut. «Einzelne Reklamationen gingen bei der Bauverwaltung ein», sagt Maja Bühler Gäumann (SP), Vorsteherin Bau und Planung. Dies liege im normalen Rahmen. «Einige waren überrascht, als die Bauarbeiten begannen, und haben nachgefragt, wieso Bäume gefällt werden.» Ursprünglich war das Areal mit der Knecht-Villa in Privatbesitz. Heute ist die eine Hälfte überbaut, die andere Hälfte wird zum Knechtpark, welcher der Öffentlichkeit zugänglich wird. Die Rodungen haben zum Ziel, den Park offener und einsehbarer zu gestalten. Er soll heller, freundlicher und sicherer werden. Die zehn eng stehenden Fichten wurden geschlagen, damit das Wäldchen ausgelichtet wird und die alten Laubbäume mehr Licht und Platz erhalten, um sich besser zu entfalten. Mehr gefällt als geplant Nach den ersten Rodungsarbeiten fielen dem Projektleiter und Landschaftsarchitekten Philippe Marti drei weitere Bäume auf, die ihm keinen gesunden Eindruck machten. Zwei circa 12- bis 15-jährige Birken und eine 15- bis 20-jährige Säuleneiche. «Die Kronen waren nicht lebensfähig, sondern ausgedünnt: Sie waren mit Efeu bewachsen, es hatte dürre Äste dazwischen, und die Bäume konnten sich nicht mehr entfalten», sagt Marti. Vor den Rodungsarbeiten waren diese drei Bäume zusätzlich in der ganzen Waldgruppe gut eingebettet. Nachher standen sie ungeschützt, waren nicht mehr standfest und damit windwurfgefährdet. Nach dem Fällen hat sich die Vermutung von Marti bestätigt: Die Eiche wies eine Stammfäule auf. Dass im Winter gerodet wird, hat mehrere Gründe. Erstens, so erklärt Marti, einen psychologischen: Wenn ein vollbelaubter Baum gefällt wird, stösst dies bei Passanten auf noch mehr Unverständnis. Zweitens: Im Winter nisten keine Vögel, deren Nest man bei der Abholzung zerstören könnte. Und drittens: Wenn der Boden gefroren ist, verursachen die Spezialfahrzeuge und -maschinen wie zum Beispiel die Wurzelstockfräse viel geringere Schäden. Ueli Hermann von der Bauverwaltung hat Verständnis für den Unmut, wenn Bäume gefällt werden und im Winter der Park plötzlich so nackt aussieht. «Das Projekt wird jedoch so ausgeführt, wie die Baubewilligungen vorliegen. Und die Sicherheit der zukünftigen Parkbenutzer geht vor.» Demnächst, wenn es die Witterung zulässt, werden die Arbeiten fortgesetzt. Das Gelände wird gestaltet und der Spielplatz aufgebaut. Spielplatz wird doch gebaut Im Herbst war die Rutschbahn für den Spielplatz Sparmassnahmen zum Opfer gefallen. Diese hatte das Parlament vom Gemeinderat bei der Überarbeitung des Projekts verlangt. Der Gemeinnützige Frauenverein in Lyss handelte und beschloss, die Rutschbahn zu spenden. Und als sich die Lysser Vereinigung für Gemeindepolitik (VGP) auflöste, wollte sie ihr Vereinsvermögen einem guten Zweck zuführen. Sie entschied, die Anschaffung für Spielgeräte des Kinderspielplatzes im Park mit einer Summe von 15000 Franken zu unterstützen. Und die Energie Seeland AG hat eine Spende an die Beleuchtung gesprochen. Der Park wird, wie geplant, Ende April oder Anfang Mai eröffnet. Irene Kost/BT >
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