Das Bad Bonn erhält Prix Atec
Das Bad Bonn hat gestern Abend den 11. Prix Atec erhalten. Die Betreiber des Konzertlokals sind stolz und auch ein wenig überrascht. Die Konzerte und die Bad-Bonn-Kilbi sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Weit über die Schweizer Grenzen hinaus ist das kleine Konzertlokal Bad Bonn bekannt, würdigt die Jury des Prix Atec die diesjährigen Preisträger Daniel Fontana, Georges Gobet und Patrick Boschung vom Tonverein Bad Bonn. «Auch Düdingen profitiert davon», meint Georges Gobet, «die Bands übernachten und essen im Dorf, unsere Besucher lernen die Umgebung kennen.» Vor allem während der Bad-Bonn-Kilbi sei das auffällig, ergänzt Daniel Fontana. «Es gibt Festivalbesucher, die eine ganze Woche hierbleiben und Ausflüge in der ganzen Region machen», erklärt er, «die würden sonst bestimmt nie auf die Idee kommen, nach Düdingen oder Freiburg zu reisen.»
«Kein Feierabendbetrieb»
Mit der Auszeichnung haben die drei zum jetzigen Zeitpunkt nicht gerechnet. «Es ist aber schön, dass wir diese Anerkennung durch die Wirtschaft erfahren», meint Patrick Boschung, «wir sind eben nicht irgendein Feierabendbetrieb. Auch wir arbeiten seit bald 20 Jahren hart.»
Im Februar wird es schon zwei Jahrzehnte her sein, seit das Bad Bonn in Betrieb ist. Legendäre Konzerte von Bands wie Prodigy, Queens Of The Stone Age, Young Gods oder auch der diesjährige Auftritt von Sonic Youth prägten das Geschehen oberhalb des Schiffenensees. Eine stetige Weiterentwicklung im Programm beweist den Innovationswillen von Programmchef Daniel Fontana. Waren Anfang der Neunzigerjahre vor allem Death- und Black-Metal-Bands angesagt, sind es momentan eher Bands aus dem Indierock-Bereich. Aber auch Electro und Folk kommen nicht zu kurz und Metal wird im Bad Bonn garantiert nie tot sein.
Klar ist und bleibt die Bad-Bonn-Kilbi das wichtigste Ereignis des Jahres. 4700 Fans sorgten in diesem Jahr für drei ausverkaufte Tage. «Der Aufwand ist zwar enorm, aber er lohnt sich», sagt Georges Gobet. Die europäische Musikpresse ist jeweils begeistert vom Bandangebot.
Warten auf die Agglo
Wie gehen die Macher in die Zukunft? «Erst mal sind wir gespannt, ob die Zugehörigkeit Düdingens zur Agglo einen Einfluss auf unser Budget haben wird», sagt Finanzchef Patrick Boschung, «bisher haben wir noch nichts gehört.» Als Nichtmitglied von Coriolis Promotion erhielten die Düdinger Kulturstätten Bad Bonn und Podium jeweils nur wenig vom Kuchen. «Eigentlich sollten wir nun von der Vollmitgliedschaft profitieren können.»
Allerdings sind sich die drei einig, dass das Bad Bonn nicht nur dank staatlicher Unterstützung überleben soll. «Zu viel ist nicht gut, sonst verliert man den Innovationsgeist», stellt Fontana fest. Im Vergleich zu anderen kulturellen Einrichtungen könnte das Bad Bonn aber noch etwas mehr vertragen. Vielleicht reicht der Schub ja für weitere 20 Jahre. «Wohl eher nicht», meint der 39-jährige Patrick Boschung als jüngster der drei lachend, «aber ein paar Jährchen hängen wir schon noch an.»pj/hus
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