FDP verliert ihren Sitz im Gemeinderat
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Die FDP ist die grosse Verliererin bei den Thuner Wahlen, die BDP die grosse Gewinnerin – so auch im Gemeinderat: Seit 1919 ist die FDP in der Exekutive vertreten, doch jetzt hat sie ihren einzigen Sitz verloren. Bauvorsteherin Jolanda Moser ist abgewählt worden (2984 Stimmen). Dafür hat die SVP ihren zweiten Sitz zurückerobert, den sie an die BDP verloren hat, und die SP konnte ihren zweiten Sitz verteidigen, ebenso die BDP ihren einen Sitz. Im Gegensatz zu Moser wurden Peter Siegenthaler (SP, 6506 Stimmen) und Ursula Haller (BDP, 5213) wiedergewählt. Neu im Gemeinderat Einsitz nehmen Raphael Lanz (SVP, 8551 Stimmen), Stadträtin Marianne Dumermuth (SP, 4699) und Grossrat Carlo Kilchherr (SVP, 3333). Ursula Haller klar bestätigt Die BDP hat aus dem Stand heraus die hohe Hürde von 16 Prozent der Stimmen geschafft. «Das ist ein grosser Vertrauensbeweis an die Partei », freute sich Haller, die nicht mehr als Stadtpräsidentin antritt. Allerdings sei sie auch sehr traurig über die Abwahl von Jolanda Moser. Das habe sich schon letzten Frühling bei den Kantonswahlen abgezeichnet, das Formtief der FDP habe sich auch lokal niedergeschlagen. Die SP hat wieder 2 Sitze Peter Siegenthaler ist mit dem Ausgang zufrieden: «Meine gute Wiederwahl und dass die SP den zweiten Sitz halten konnte, freut mich sehr.» Hingegen über die tiefe Wahlbeteiligung von lediglich 39,33 Prozent wie auch über sein persönliches Resultat zur Wahl als Stadtpräsident ist er weniger zufrieden (vgl. Seite 3). «Ich überlege mir noch, ob ich am zweiten Wahlgang teilnehme.» Die Grünen freuen sich ebenfalls, dass die SP weiterhin mit zwei Sitzen im Gemeinderat vertreten ist. «Wir sind jedoch enttäuscht, dass wir wieder keinen Sitz machen konnten», gesteht Parteipräsidentin Renate Begré. «Die kleinen und die Mitteparteien sind die Schleudersitze, doch ohne uns hätte die SP es nicht geschafft.» Raphael Lanz, aktueller SVP-Stadtratspräsident und ab 2011 neuer Gemeinderat, ist mit 8551 Stimmen als Gemeinderat, 7238 Stimmen als Stadtrat und 5696 Stimmen als Stadtpräsident der grosse Überflieger der Thuner Wahlen. Lanz hat von den Wählerinnen und Wählern bei allen drei Kandidaturen am meisten Stimmen erhalten. «Ich bin überwältigt von diesem Resultat», sagte er gleich nach der Bekanntgabe der Resultate (vgl. auch Seite 2), «und werde alles daransetzen, die Erwartungen an mich zu erfüllen.» Er warte nun gespannt auf das Resultat des zweiten Wahlganges fürs Stadtpräsidium vom 12.Dezember. «Ich bin enttäuscht über die Abwahl von Jolanda Moser», sagte Carlo Kilchherr (SVP), «doch ich freue mich natürlich über meine Wahl als Gemeinderat.» FDP und Moser: Enttäuscht Die FDP hat ihren Sitz im Gemeinderat und drei Sitze im Stadtrat verloren: «Wir sind sehr enttäuscht», gesteht Wahlleiter Melchior Buchs, einst Parteipräsident und zuvor Bauvorsteher. «Dass nicht nur Jolanda Moser, sondern auch Carlos Reinhard auf der Liste kumuliert wurde, hat sich als Nachteil erwiesen», analysiert er. Hingegen hätte die Partei, welche sich bei diesen Wahlen mit der SVP verbündet hat, auch mit jeder anderen Listenverbindung den Verlust des Gemeinderatssitzes nicht verhindern können. «Die FDP verliert ihre Sitze an die BDP, obwohl diese Partei noch keinen Leistungsausweis hat – und das kann ich nicht verstehen», ärgert sich Buchs. Wie es für die abgewählte Jolanda Moser weitergeht, ist noch offen. «Ich bin traurig», sagte sie nach der Abwahl. Nicht gewählter Gemeinderatskandidat und EDU-Stadtrat David Külling sieht es als Vertreter des Mittebündnisses EVP, EDU und EVP anders: «Wenn die FDP mit uns eine Listenverbindung eingegangen wäre, hätte die FDP ihren Sitz noch.» Franziska Streun/rdh>
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