Farbauffrischung in der Arche
Die Dekorationsmalerin Karin Hänni hat das Wandbild der Arche Noah in ihrem ehemaligen Schulhaus in Rümligen restauriert.
Es scheint, als turteln die beidenPinguine selbstvergessen miteinander. Die Schnäbel aus feinen Pinselstrichen berühren sich kaum, auch sie scheinen in ihren Blicken gefangen. Ein Giraffenpaar neigt die Köpfe zueinander, als wollte es sich vor dem Besteigen der Arche noch einmal beschnuppern. Derweilen windet sich eine Schlange mit grünen Tupfen zwischen den Beinen der Tiere. Ob Esel, Krokodil, Affe oder Papagei: Alle Tiere auf dem Wandbild im Rümliger Schulhaus tummeln sich friedfertig und mit gutmütigen Gesichtern vor der mächtigen Arche. «Wunderbare Tierpärchen hat Eugen Jordi gemalt», schwärmt Edi Probst, der Gemeindepräsident von Rümligen (parteilos). «Auf dem Bild ist nichts Archaisches, bloss Liebreiz und Sorgfalt.» Pinselstriche in vier Farben Im Rahmen ihrer jährlichen Werkausstellung hat die Primarschule Rümligen Eltern und Gemeindebehörden zur Einweihung des frisch renovierten Wandbilds eingeladen. Das Gemälde hat der ehemalige Typograf und spätere Maler Eugen Jordi vor 50 Jahren geschaffen. Mit wenigen Pinselstrichen und beschränkt auf die Farben Grün, Rot, Schwarz und Weiss hat er auf der ursprünglich dunkelgrauen Wand eine friedliche Welt von Tieren vor und auf der Arche gemalt. Im Laufe der Jahre hat das Wandbild an Farbe und Ausstrahlung verloren. «Als wir den Eingangsbereich renovierten, stellte sich die Frage, ob wir das Wandbild gänzlich übermalen wollen», erinnert sich der Gemeindepräsident. «Aber ich fand das schade.» Mit dieser Meinung war Edi Probst nicht alleine. Gleichgesinnte, vor allem ehemalige Rümliger Schüler, reichten bei der Gemeinde eine Petition zur Erhaltung des Wandbilds ein. Die 24-jährige Dekorationsmalerin Karin Hänni bot der Gemeinde an, das Wandbild zu günstigen Bedingungen zu restaurieren. Die ehemalige Rümliger Schülerin darf bereits auf berufliche Erfolge zurückblicken. Im Jahre 2006 wurde Hänni Schweizer Meisterin der Dekorationsmaler, und 2007 gewann sie an den Europäischen Meisterschaften in Genua die Goldmedaille. «Ich wollte das Bild original nachmalen», erzählt Karin Hänni. Sie habe deshalb bewusst auf zusätzliche Farbgebung verzichtet und exakt die selben vier Farben verwendet. Nur der graue Hintergrund habe sie «massiv aufgehellt». Das Bild wirke nun viel intensiver. «Jederzeit wieder» Die Schüler des Rümliger Schulhauses verfolgten die Arbeit der Malerin täglich. «Das Arbeiten unter der Beobachtung der Kinder war eine lustige Zeit.» In sechs Tagen hat Karin Hänni das Bild der Arche Noah vollständig restauriert. Einen solchen Auftrag würde sie jederzeit wieder annehmen. «Eine Wand zu bemalen ist das, was ich am liebsten mache.»Simone Wölfli>
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