Famos oder verrückt?
Jürg Spielmann
«Gibt das wieder so einen Seich à la Mystery-Park?» Dies und Ähnliches bekam Robert Gasser mehrfach zu hören, als er seine Vision für den BEO-Funpark an der Thuner Neuland-Ausstellung und an der Gewerbeschau in Spiez vorstellte. An der A8 in Spiez-Lattigen möchte der selbstständige Bodenleger nichts weniger als die grösste Hallen-Freizeitanlage der Schweiz realisieren. Ein Spielparadies mit neuartiger Nachtlicht-Minigolfanlage, einer Bowling- und Kartbahn und, und Es soll eine Spielerei für Jung und Alt, etwas für Einheimische wie Feriengäste sein. Gerade bei trübem Wetter könnte der Funpark durchaus eine Lücke schliessen. Trübe sind derzeit aber noch die Aussichten, was die Beschaffung des nötigen Kapitals betrifft. Es handelt sich dabei nicht um ein Trinkgeld, es geht um 12 bis 14 Millionen Franken. In wirtschaftlich delikaten Zeiten sitzt der Franken nicht eben locker in der Börse. Potente Geldgeber dürften die (offenen) Türen des Initianten kaum zuhauf einrennen. Auch stellt sich die Frage, ob es ausreicht, Rabatte auf den Eintrittspreisen in Aussicht zu stellen, um Gönner (sprich deren zinsloses Geld) für das Projekt zu gewinnen. Selbst, wenn der Funpark dank Spenden auch sozial Schwächere glücklich machen soll. Obs im Oberland ein Spassangebot dieser Art braucht, da kann man freilich geteilter Meinung sein. Es wäre jedoch zu einfach, die Park-Idee als reine Spinnerei abzutun. Denn Unkonventionelles ist ab und an nötig, damit etwas Neues, etwas Anderes überhaupt entsteht – das Tropenhaus Frutigen lässt grüssen. Ende 2010 will Robert Gasser eine Zwischenbilanz ziehen. Die Zahl der Geldgeber wird dann zeigen, ob seine Vision für famos oder verrückt gehalten wurde. j.spielmann@bom.ch>
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