Eröffnungsfilm «Manipulation»
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Drama Spionage? Ja! Politisches Schmierenstück? Ja! Thriller? Na ja. Pascal Verdoscis «Manipulation» über die Aufarbeitung jahrelanger Bespitzelung und Irreführung der Schweizer Bevölkerung ist über weite Strecken verfilmter Zwieback. Denn: Gefühlte 85 von 90 Minuten spielt das Drama in Verhörräumen, vor Aktenschränken, zwischen Regalen, hinter Schreibtischen. Aber «Manipulation» ist Zwieback mit System. Der Film erzählt, wie Hauptkommissar Rappold (Klaus Maria Brandauer) in den Fünfzigerjahren Systemverdächtige bis zum Exzess verhört. Erst als ein in Haft genommener PR-Agent mit dem sprechenden Namen Harry Wind (Sebastian Koch) erklärt, wie seine Werbeagentur auf Auftrag von oben alles steuert, stellt Rappold sein Tun in Frage. «Manipulation» von Pascal Verdosci ist ein würdiger Auftakt der 46. Solothurner Filmtage. Das Drama porträtiert einen verbohrten Bürokraten mit Herz, einen Menschen also, wie es ihn – verglichen mit den echten Subversivenjägern von damals – nur im Film geben kann. Hier entwickelt sich diese Schweizer Variante des US-Kommunistenjägers Joseph McCarthy zum Zweifler in eigener Sache. Brandauer, im Film an den Rollstuhl gefesselt, spielt das ergreifend trocken. Sein Gegenpol Harry Wind bleibt jedoch heisse Luft.zas Wiederholung: 26.Januar, 20.30 Uhr, Landhaus (Solothurn). Ab3.Februar im Kino.>
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