Erdrutschartiger Sieg der Unabhängigen
HeimiswilDie Unabhängigen Wähler Heimiswil haben ihre komfortable Ausgangslage genutzt – und der SVP drei Gemeinderatssitze abgejagt.
Vor vier Jahren hatte die SVP mit sechs Mitgliedern im siebenköpfigen Gemeinderat die unantastbare Mehrheit; Pierre Mettraux war mit seiner DAL (Die Andere Liste) einziger Vertreter einer anderen Kraft. Bei den gestrigen Wahlen haben sich die Verhältnisse in der Gemeinde Heimiswil nun gründlich verschoben: Die SVP hat bloss noch drei Sitze inne und musste ebenso viele Mandate an die Unabhängigen Wähler Heimiswil (UWH) abtreten. Diese Partei wurde heuer gegründet, mischte bei den Wahlen also erstmals mit und erzielte gleich einen beachtlichen Erfolg. SVP und UWH stehen sich in der Exekutive nun im selben Stimmenverhältnis gegenüber, während der wiedergewählte Pierre Mettraux die Sieben voll macht. «Ohne mich hat weder die SVP noch die UWH die Mehrheit, ich bin das Zünglein an der Waage», sagte er gestern Nachmittag nach Bekanntgabe der Resultate lachend. Um gleich anzufügen: Sobald der neue Gemeinderat seine Arbeit aufnehme, spielten solche Überlegungen keine grosse Rolle mehr. «Da geht es um Sach- und nicht um Parteipolitik.» Von null auf drei Sitze: Dieser auf den ersten Blick aussergewöhnlich anmutende Erfolg der UWH wurde von einer komfortablen Ausgangslage begünstigt und ist so gesehen keine Sensation. Den Unabhängigen war es nämlich gelungen, der SVP gleich drei bisherige Ratsmitglieder als Kandidierende abspenstig zu machen. Damit, dass die Bevölkerung diese bewährten Kräfte wiederum wählen würde, war zu rechnen – und so kam es denn auch. Im Vorfeld der Wahlen hatte sich die SVP zwar angriffig gegeben und angekündigt, um vier Sitze zu kämpfen. Später verschickte sie eine geharnischte Pressemitteilung, in der die neue Kraft bezichtigt wurde, unter dem Deckmantel «unabhängig» eigentlich eine evangelische Partei zu sein und somit nicht mit offenem Visier zu kämpfen. Zudem habe die UWH die SVP verbal verunglimpft und bei der Suche nach Kommissionskandidierenden ein «Chaos» angerichtet. Dennoch konnte die SVP ihre Vormachtstellung in Heimiswil nicht halten – unter anderem auch, weil sich ein vierter Kandidat aus persönlichen Gründen zurückgezogen hatte. «Alles in allem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden», sagte gestern SVP-Präsident Hannes Jörg. Befriedigt über den Ausgang der Wahlen zeigte sich auch UWH-Präsident Rudolf Widmer. Seine Partei wird nun Anspruch auf das Gemeinderatspräsidium anmelden, das am 11.Dezember an der Gemeindeversammlung ausgemarcht wird: Erika Leuenberger kann wegen der Amtszeitbeschränkung nur im Rat bleiben, wenn sie den Vorsitz übernimmt.Hans Herrmann>
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch