Nur die Musik ist manchmal etwas laut
Die Jungs sind immer in der Mehrheit. Und es wird immer Fussball gespielt. Damit ist aber noch lange nicht alles gesagt über die Midnight Games Langnau.

Ein paar sind meist schon vor der Zeit da und warten. Darauf, dass sie Zutritt bekommen zu einem Schulraum. Und das am Wochenende. Die Rede ist hier nicht von übereifrigen Schülerinnen und Schülern, sondern von Teenagern, die an den Midnight Games teilnehmen wollen, einem Angebot der offenen Kinder- und Jugendarbeit Langnau für Jugendliche ab der 7. Klasse bis zum 18. Geburtstag.
Immer ein Bericht
Am Wochenende öffnete sich die Tür zur Turnhalle der Sekundarschule Langnau zum 150. Mal. Und wie es nun mal so ist bei Jugendangeboten, müssen die Erwachsenen draussen bleiben. Wer trotzdem wissen möchte, was die Jungs und Mädchen so machen, findet auf der Website der offenen Kinder- und Jugendarbeit oder auf jener der Stiftung Idée Sport, welche dieMidnight Games ins Leben gerufen hat, über jeden Abend einen kurzen Bericht.
Verfasst werden sie meist von den Coachs, von jenen jungen Leuten also, welche die Halle vorbereiten, aufräumen und während des Abends ein Auge auf den Betrieb haben. Sie seien «ein Herzstück» des Projektes, schreibt Nadine von Allmen, die Leiterin der Jugendarbeit, auf Anfrage.
In der zu Ende gehenden Saison – die Midnight Games werden jeweils ab den Herbst- und bis zu den Frühlingsferien angeboten, bevölkerten immer zwischen 20 und 50 junge Menschen die Turnhalle. Sieht man die Berichte durch, fällt auf, dass die Jungs durchwegs in der Mehrzahl sind. Und dass immer Fussball gespielt wird.
Es bedarf wohl keiner wissenschaftlichen Untersuchung, um festzuhalten, dass das einen Zusammenhang hat. Es sei aber auch gesagt, dass die Mädchen durchaus mittun beim «Schutte». Manchmal mit so viel Einsatz, dass sie sich verletzen: «Ein Mädchen hatte sich beim Fussballspiel leicht am Fuss verletzt, der bereits vorher etwas gestaucht war», wurde am 24. März 2018 notiert.
Das sportliche Angebot erschöpft sich aber natürlich nicht im Fussball. Volley- oder Basketball, Trampolinspringen oder Tischtennis stehen auch immer wieder auf dem Programm. Und einmal benutzten zwei Jungs Hula-Hoop-Ringe «und hatten Freude daran». Apropos Sport: Spielen die SCL Tigers daheim, haben die Midnight Games einen schweren Stand. Immer wieder vermerken die Coachs, dass wegen der Tigers weniger Teilnehmer erschienen seien.
Nur drei Besucher
Während der Stunden in der Turnhalle hören die Jungen auch gern Musik. Manchmal so laut, dass es sogar ihnen selber zu viel wird: «Die Musik war auch wie immer sehr gut, überschlug sich aber manchmal je nach Lied», ist etwa zu lesen. Oder: «Nachdem sich ein Juniorcoach eine Dezibel-App runtergeladen hat, wurde die Musik zwar nicht besser, jedoch leiser.»
Immer wieder Thema ist der Kiosk. Es gibt Abende, an denen die «Händler» beinahe überrannt werden, dann wieder solche, an denen niemand etwas kaufen mag. Entsprechend unterschiedlich sind die Einträge: «Der Kiosk lief sehr gut, wir verkauften sehr viel Apfelschorle und Schokoriegel.» Oder, leicht ironisch: «Um halb elf haben wir schon 20 Rappen am Kiosk eingenommen.»
Natürlich funktioniert nicht alles, und nicht alle halten sich immer an die Vorgaben. So haben sich an einem Abend ein paar Sechstklässler in die Halle geschlichen. Sie wurden freundlich, aber bestimmt nach Hause geschickt. Auch wer meint, seine Zigarette gleich vor der Tür rauchen zu dürfen, wird eines anderen belehrt.Alles in allem aber scheinen die Stunden in der Turnhalle friedlich, gemütlich und entspannt zu sein. Praktisch jeder Bericht hört positiv auf: «Es gab keine grösseren Zwischenfälle» oder «Es war im Grossen und Ganzen ein sehr gemütlicher Abend», notierten die Berichterstatter etwa.
Ein Wort noch zu den Erwachsenen: In der Regel sind sie tatsächlich nicht erwünscht. Und wenn, dann lassen sie sich die Gelegenheit entgehen: Am 24. November hatten die Coachs den jährlichen Apéro für Eltern, Freunde und die Nachbarschaft organisiert. Es erschienen gerade mal drei Personen.
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