Moderner Unterricht braucht Raum
Mehr Platz für die Kinder: Ein ungewöhnlicher Neubau ergänzt nun seit sechs Jahren das alte Schulhaus in Lauperswil. Und hat sich bewährt.

Eine grosse Uhr prangt an der Fassade: damit auch ja niemand zu spät zum Unterricht kommt. Schlicht ist das Gebäude, und doch strahlt es Wärme aus, was wohl an der hellgelben Farbe liegt. Reck, Kletterstange und Fussballfeld laden zum Herumtoben ein. Ein Schulhaus und ein Pausenplatz, wie man es sich vorstellt. Wäre da nicht der ungewöhnliche moderne Anbau.
Ein Quader mit Flachdach hebt sich von den traditionellen Bauten in Lauperswil ab. Trotzdem fügt er sich in das Ortsbild mit den vielen Bauernhäusern ein. Passt sich doch die Fassade der Umgebung an: Schindeln aus dem Holz der Weisstanne überziehen den Bau.
Teuerstes Bauprojekt
In den Jahren 2010 und 2011 wurde der neue Trakt gebaut. An einem Rundgang des Berner Heimatschutzes erzählten jene, die damals eine tragende Rolle spielten, über das grösste Investitionsprojekt in der Geschichte Lauperswils: 4,9 Millionen kostete der Bau. «Hauptsächlich haben wir wegen des Platzmangels gebaut», sagt Schulhausvorsteher Christian Gerber.
Denn neu mussten zwei Kindergartenklassen Raum finden. Der Kindergarten, vorher in der Kalchmatt daheim, wurde integriert. Mit dem zweistöckigen Neubau hat nun jede Klasse eine Etage für sich. Und auch der Bandraum für die ganze Schule ist hier untergebracht. Doch nicht nur das neue Gebäude wurde realisiert. Zudem wurde das alte Schulhaus saniert. Jedoch erst nach der Fertigstellung des Neubaus. So wurden die Schüler während des Umbaus dort unterrichtet.
Undichte Fenster
Und die Sanierung des alten Gebäudes sei bitter nötig gewesen, meint Christian Gerber. «Es regnete in die Klassenzimmer, und das Pfeifen des Windes war unüberhörbar», sagt er. Zudem wurde auch hier mehr Raum benötigt. So kamen zu den vier Klassenzimmern unter anderem drei Gruppenräume dazu. Diese seien für einen zeitgemässen Unterricht unverzichtbar.
Stand früher der Lehrer vor der Klasse, während die Kinder zuhörten, ist heute der sogenannte Frontalunterricht nicht mehr die einzige Form. Die Schüler arbeiten oftmals eigenständig am Laptop. Ab kommendem Schuljahr sollen alle Schüler der Oberstufenklasse damit ausgerüstet sein. Auf der Mittel- und der Unterstufe wird es für jeweils zwei bis drei Kinder zusammen einen Laptop geben.
Und wird so einzeln oder in Gruppen gearbeitet, müssen sich die Schüler verteilen und auch mal zurückziehen können, beispielsweise in die Gruppenräume. Zur Zeit, als das Schulhaus gebaut wurde, gab es WLAN, Powerpoint und ICT noch nicht mal als Begriff. Das war im Jahre 1958 unter der Leitung des Emmentaler Architekten Ernst Mühlemann. Auch die Kirche und die Kupferschmiede in Langnau sind von ihm.
Weil das Schulhaus unter Denkmalschutz steht, gab es bei der Sanierung einiges zu beachten. «Bei der Südfassade haben wir nicht aussen, sondern innen isoliert», sagt Adrian Leuenberger vom Architekturbüro, das die Sanierung und den Anbau realisiert hat. Zudem musste der Korridor in seiner alten Form bestehen bleiben.
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