Tech-Petition: 80 Personen übergaben 18'000 Unterschriften
Angeführt von Burgdorfs Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch radelten gestern 80 Personen nach Bern, um der Regierung die Tech-Petition zu übergeben.

Auf dem Berner Rathausplatz steht eine mobile Zapfanlage für Burgdorfer Bier. Gleich daneben brutzeln auf einem Grill Bratwürste. Ein Polizist steht am Strassenrand und spricht ins Funkgerät, während ein paar Zivilisten auf dem Trottoir der Dinge harren, die da kommen sollen. Gegen 15.30 Uhr fährt der angekündigte Pulk auf silbergrauen Elektrovelos ein: 80 Politiker und Verwaltungsleute aus den Regionen Emmental und Oberaargau, behelmt, rucksackbehängt und gekleidet in knisternde Regenmonturen, denn das Wetter ist kühl und vor allem nass.
«Nicht gerade die besten Verhältnisse für einen solchen Anlass», findet der pensionierte Burgdorfer Metzgermeister und ehemalige Stadtrat Hans Klaus, während ihm der kalte Herbstregen über Jacke und Hosen läuft. Wobei: Das Wetter spielt bei diesem Ausflug eine untergeordnete Rolle, denn Klaus und all die anderen sind nicht plauscheshalber, sondern in hochpolitischer Mission unterwegs. Sie sind zum Rathaus geradelt, um der Kantonsregierung ein gewichtiges Paket zu überbringen.
Initiative wäre möglich
In der Tat handelt es sich um dicke Post: Nicht weniger als 18'000 Unterschriften sind in den Regionen Emmental und Oberaargau gesammelt worden, um ein Zeichen gegen die vom Regierungsrat angekündigte Schliessung des Tech-Standorts Burgdorf zu setzen und dafür zu plädieren, den geplanten Campus statt in Biel doch noch in Burgdorf zu bauen. Das sind 3000 Unterschriften mehr, als es im Kanton Bern für eine Initiative bräuchte.
«Falls wir mit unserer Petition nicht durchkommen, können wir also immer noch eine Initiative lancieren», sagt Burgdorfs Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch bei der Übergabe, zu der soeben Vizestaatsschreiberin Christiane Aeschmann und Generalsekretär Jürg Minger erschienen sind. Und weiter: «Dass wir auf Flyern gekommen sind, steht symbolisch dafür, dass wir uns beharrlich, aber auch freudig und lustvoll für den Campusstandort einsetzen.» Für Lacher sorgt sie mit einem Wortspiel: «Wir Leute aus dem Emmental sind eben zäh», sagt Zäch und spricht das Wort in ihrer St.Galler Mundart aus: «zäch» wie «Zäch».
Den Unterschriften liegt auch ein Begleitbrief der Stadt Burgdorf bei. Er enthält unter anderem die Hauptargumente pro Campus Burgdorf: Diese Lösung sei zentraler, günstiger, ökologischer und schneller realisierbar als das vom Regierungsrat vorgesehene Projekt.
Burgdorf und die beiden betroffenen Regionen stehen nicht alleine da: Aufgrund einer Motion muss die Regierung ihren Entscheid im kommenden Frühjahr vor dem Grossen Rat detailliert ausführen.
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