SP will in Langnauer Gemeinderat
Auch wenn die bürgerliche Mehrheit anderer Meinung ist: Die SP will in Langnau weiterhin für Begegnungszonen einstehen – und spannt bei den Wahlen 2009 erstmals mit den Grünen zusammen.

Einen Fototermin zu finden, an dem es allen sechs Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten passt, war auch für die SP nicht einfach. Aber den Ort, an dem man sich für die BZ-Wahlserie ablichten lassen will, den hatte die Partei bald gefunden: der Eingang zur – in Langnau bisher einzigen – Begegnungszone an der Bahnhofstrasse.
Warum ausgerechnet hier? «Verkehrspolitische Themen wie ÖV und Fussgängerverträglichkeit», antwortet SP-Wahlberater Niklaus Müller, «haben mit Lebensqualität, Sicherheit und Familie zu tun.» Deshalb habe sich die SP vorletztes Jahr nach Kräften dafür eingesetzt, die Begegnungszone auf das ganze Dorfzentrum auszuweiten. Die bürgerliche Mehrheit hat dies abgelehnt, dennoch ist Müller überzeugt: «Die Idee ist nicht definitiv vom Tisch.» Denn wer an einem Samstagmittag Langnau besuche, wisse, wie schwierig es sei, zum Beispiel den Hirschenplatz zu überqueren. «Da sind Lösungen gefragt.» Und nirgendwo sei die SP-Meinung so einheitlich wie bei der Verkehrs- und Energiepolitik.
Von der SP zur BDP?
Die SP Langnau, das sieht auch Niklaus Müller so, ist «eine heterogene Truppe». «Büetzer» sind ebenso vertreten wie selbstständig Erwerbende, und erstmals stellt die SP auf ihrer Wahlliste für den Grossen Gemeinderat der Grünen Partei Linien zur Verfügung. Drei an der Zahl.
Aber nicht nur deshalb sind die Wahlen vom 1.November für die SP wegweisend. «Die früheren Grabenkämpfe innerhalb der SVP haben uns genützt», vermutet Müller. Er wisse von mehreren SVP-Sympathisanten, «die das Gschtürm satthatten und schliesslich SP wählten». Einige von ihnen dürften sich jetzt der BDP zuwenden. Deshalb laute das Ziel von SP/Grünen: die 3 Sitze im Gemeinderat und die 13 im GGR verteidigen – und damit stärkste politische Kraft in Langnau bleiben.
Warum so viele Wechsel?
Auch punkto Frauenanteil ist die SP weit vorn (derzeit 2 Frauen und 1 Mann im Gemeinderat sowie 5 Frauen und 8 Männer im GGR). Etwas weniger oft erwähnt wird ein anderer Spitzenrang: In keiner anderen GGR-Fraktion hat es seit den letzten Wahlen so viele Wechsel gegeben wie bei der SP (5). Das hänge, sagt Müller, auch damit zusammen, «dass bei uns viele Junge dabei sind». Bei ihnen sei die Wahrscheinlichkeit grösser, dass sie irgendwann wegziehen, weil sie zum Beispiel in Bern studierten. «Diesen Preis für die Jugendförderung zahlen wir gerne.»
Am 1.November sind in Langnau Wahlen. Die BZ stellt in diesen Tagen jede der fünf Parteien vor und lichtet ihre Gemeinderatskandidierenden an einem Ort ab, den die Partei selber gewählt hat.
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