Neue Wanderkarte zu Smaragdgebiet
Der Oberaargau beherbergt viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten und wurde deshalb zum Smaragd-Gebiet erklärt. Jetzt gibts zum Projekt auch eine Karte: mit Wanderideen, die zu Biber, Dohlenkrebs oder Schleiereule führen.

Naturschutz und Tourismus werden im Mittelland eher selten in einem Atemzug genannt. Im Oberaargau könnte dies allerdings ändern. Denn die Region, in der viele international gefährdete Tier- und Pflanzenarten leben und deshalb für ein Pilotprojekt zum Schutz und zur nachhaltigen Förderung dieser Arten ausgewählt worden ist, bietet mit ihren Fuss- und Wanderwegen auch Ausflüglern so einiges.
Der WWF Bern, der für das Projekt Smaragdgebiet Oberaargau zuständig ist, weiss diese Gegebenheiten nun geschickt zu verbinden: mit einer lehrreichen Wanderkarte, die die Besonderheiten der Oberaargauer Fauna und Flora aufzeigt und entlang ausgesuchter Routen zu eben diesen führt. Morgen stellt die Smaragdgruppe ihre Karte am Rottaler Erntefest in Untersteckholz (siehe Kasten) erstmals vor.
Was gibts wo zu sehen?
Doch was ist spannend an den Zielarten des Smaragdprojekts, zu denen nebst Schleiereule und Biber dann doch eher kleinere Wesen zählen wie etwa die Libellenart Helmazurjungfer oder der Kammmolch? Sie alle sind europaweit vom Aussterben bedroht und benötigen deshalb besonderen Schutz.
Wie dieser Schutz aussieht, können Wanderer der Karte nun ebenso entnehmen wie Angaben zu Lebensraum und Gefährdungsstatus der Tiere und Pflanzen. Und die Karte gibt auch an, wann welche Arten überhaupt beobachtet werden können im Smaragdgebiet Oberaargau.
Fürs Projekt sensibilisieren
«Wir wollen der lokalen Bevölkerung mit der Karte das Smaragdgebiet und die Schönheiten der Natur näherbringen», sagt Silvia Zingg vom WWF Bern. Denn noch sei die Öffentlichkeit zu wenig sensibilisiert für die gefährdeten Tier- und Pflanzenarten in der Region.
Bereits seit 2005 informiert der WFF zwar über sein Projekt und veranstaltet Wanderungen durchs Smaragdgebiet oder «Smaragdjagden» für Schulen. «Da sind die Teilnehmer jeweils mit Begeisterung dabei», sagt Zingg. «Bis man die Leute aber erst mal im Feld hat, brauchts schon viel.»
Landwirte helfen mit
Eine bereits breite Anerkennung habe das Smaragdprojekt hingegen in der Landwirtschaft gefunden, erklärt Werner Stirnimann vom Verein Smaragd-Gebiet Oberaargau. Denn Bauern spielen eine wichtige Rolle beim Schutz gefährdeter Arten im landwirtschaftlich geprägten Mittelland: indem sie etwa gewässernahe Parzellen entsprechend bewirtschaften und Wiesengräben angemessen unterhalten. Je mehr Massnahmen nötig seien, desto grösser werde aber auch der Aufwand der Landwirte, sagt Stirnimann. Nebst dem Fonds Landschaft Schweiz unterstützt daher auch das Bundesamt für Landwirtschaft das Smaragdprojekt, indem es das Engagement der Bauern mit Direktzahlungen belohnt.
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