Die Quietschtrams bleiben FCB-frei
Bz-scherzApril, April! Bern bleibt von der FCB-Tramwerbung verschont. Gestern freuten sich Fans und Passanten über Gratis-YB-Würste auf dem Casinoplatz. Der FCB selber hat aber noch mehr Scherze auf Kosten der Berner auf Lager.
Mittagszeit, die Sonne scheint auf den Casinoplatz. Das blau-rote Bähnli quietscht vorbei. Und die Leute beissen zufrieden in ihre YB-Wurst. Statt einer Kundgebung von aufgebrachten YB-Fans wartet nämlich eine Gratiswurst auf die Passantinnen und Passanten. Wir wollen es wissen: Was, wenn FCB-Präsidentin Gigi Oeri tatsächlich die Million für die neuen Räder zahlen und dafür mit dem FCB-Logo auf den Berner Quietschtrams werben würde, wie der BZ-Aprilscherz gestern behauptete? «Das wäre eine Sauerei», sagt Renato Krähenbühl (50) unverblümt. Der Jurist und Rubiger Gemeindepräsident ist YB-Fan. «Wenn schon, müsste YB Gegenrecht erhalten und in Basel für sich werben», sagt der BDP-Politiker und beisst herzhaft in seine Wurst. Peter Ammann (45) sieht das mit der FCB-Werbung in Bern ganz locker. «Das wäre doch kein Problem», sagt der Buchhalter. Doch was, wenn Gigi Oeri mit der FCB-Werbung tatsächlich nach Zürich expandieren würde, wie im BZ-Aprilscherz gemunkelt wurde? Da hört der Spass für Ammann auf – er wohnt nämlich in Zürich und sagt: Auf gar keinen Fall möchte ich FCB-Werbung auf Zürcher Trams!» Konsequent tolerant ist dagegen sein Kollege Thomas Pürro (42) aus Düdingen. Der Projektmanager ist YB-Fan, hat sieben Jahre in Basel gelebt und daher «grosse Sympathie» für die Stadt am Rheinknie. Ebenfalls an den Wurststand am Casinoplatz hat der Berner Servicefachangestellte Frederick Bandy (31) gefunden. Er hat den Vorschlag fachmännisch analysiert und kommt zum Schluss: «Es würde dem FCB nichts nützen, in Bern Werbung zu machen. Denn hier gibt es ja gar keine FCB-Fans.» Weit gefehlt. Bloss drei Meter entfernt von Bandy steht ein veritabler Berner FCB-Fan. Es ist Tibor Nagy (49), der für Bell YB-Gratiswürste verteilt. Warum der Berner FCB-Fan ist? «Ich bin halt ein Winnertyp», sagt der von YB-Fans umzingelte Nagy mutig. Die FCB-Tramwerbung fände er daher eine gute Idee – «solange sich die Fans nicht auf den Gring geben». Der zweite Mann am Wurststand ist der gelernte Koch Patrik Hofer (42). Obwohl FCB-Fan Nagy und er einträchtig Schulter an Schulter stehen, fände YB-Fan Hofer die FCB-Werbung «gar nicht gut». Dann schon lieber ein gelb-schwarzes YB-Tram in Basel? «Schon, aber das würde nicht lange überleben.» Hofer hat schon unzählige Male YB-Würste an Fans verkauft. Auch ohne Logo erinnert ihn die blau-rote Farbe des Quietschtrams zu sehr an den Tabellenführer aus Basel. Hofers Vorschlag: «Das Bähnli sollte man total rot streichen, einfach wie die anderen Trams.» Die Leser von Bernerzeitung.ch geben sich tolerant. Falls der FCB-Deal wahr würde, sagen 51 Prozent dazu «Hauptsache, der Steuerzahler muss nicht zahlen»; 19 Prozent meinen «Ist mir egal»; nur 30 Prozent finden: «Bernmobil hätte das Angebot ablehnen müssen». Gigi Oeri (55) konnte gestern zu den Reaktionen keine Stellung nehmen. Doch FCB-Pressechef Josef Zindel (58) hat der BZ-Scherz Flügel verliehen. Hier seine Antwort im Wortlaut: «Da wir nun Bernmobil und die Berner Trams endlich im Sack haben, geben wir keine Ruhe, bis ganz Bern rot-blau oder zumindest baslerisch geprägt sein wird, wofür wir vom FC Basel keine Mühen und Kosten scheuen werden: Die Wagenführer und Buschauffeure werden bald in FCB-Leibchen fahren, die Bären im Bärenpark bekommen typische Basler Namen wie Ceccaroni oder Odermatt, der Zytglogge wird in Spalentor 2 umgetauft, im Zentrum Paul Klee werden ab sofort nur noch Tinguely-Objekte ausgestellt, die Morgenstrasse in Bümpliz wird zur Morgestraichstrasse, das Marzilibad zum Rhybadhysli, und am Zibelemärit werden keine Zwiebeln mehr, sondern ausschliesslich Läggerli verkauft.»Katharina Merkle Diese Zeitung dankt der Firma Bell, die YB-Würste und Brötli sponserte und verteilte. Zudem stellte das Stade de Suisse YB-Trikots zur Verfügung. Und: Herzlichen Dank an Gigi Oeri und den FCB-Pressechef Josef Zindel, dass sie sich für den Scherz einspannen liessen. ;Auflösung des BZ-Aprilscherzes. Strassenumfrage bei den Lesern. www.aprilscherz.bernerzeitung.ch>
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