Die Party geht weiter

«Feierabend für ‹Dezibel›»: So titelte diese Zeitung Anfang Oktober. Tatsächlich plante Therese Bay, seit 13 Jahren Wirtin der Dezibel-Bar in der Burgdorfer Altstadt, das Kellerlokal an der Rütschelengasse Ende Januar definitiv dichtzumachen. Als Gründe nannte sie einerseits das Rauchverbot, andererseits und in erster Linie jedoch den zu hohen Mietzins. Dieser sei im Vergleich mit ähnlichen Betrieben immer noch zu hoch, obwohl ihr der Liegenschaftsbesitzer im vergangenen Jahr einen kleinen Nachlass gewährt habe. Ein breites Publikum Unterdessen hat die Wirtin ihre Pläne geändert: Sie gibt das Lokal jetzt doch nicht auf. Der Vermieter sei auf sie zugekommen und habe ihr eine bedeutende Reduktion der Miete angeboten, berichtet sie. «Nun zahle ich pro Monat fast 1000 Franken weniger – und wirte somit ohne Unterbruch weiter.» Ihre Gäste hätten auf diese Nachricht mit grosser Freude reagiert. Die Dezibel-Bar wird von einem breiten Publikum zwischen 20 und 60 Jahren frequentiert; eine notorische Sumpf- und Stunkszene, die unangenehm auffällt, verkehrt in diesem Lokal nicht. Wie es scheint, ist nun auch die heiss diskutierte Problematik des Rauchverbots etwas in den Hintergrund gerückt; die Gäste haben sich offenbar daran gewöhnt, sich fürs Rauchen ein paar Minuten nach draussen zu verabschieden. Geld für die Vereinskasse Therese Bay pflegt in ihrem Betrieb schon seit einiger Zeit eine besondere Art des Sponsorings: Vereine haben die Möglichkeit, einen Abend lang die Bar zu betreuen und 30 Prozent des Umsatzes in ihre Kasse fliessen zu lassen. «Mit diesen Vereinsaktionen wäre natürlich auch Schluss gewesen, wenn ich aufgehört hätte», hält die Wirtin fest. Hans Herrmann>

Fehler gefunden?Jetzt melden.