Die BDP ist die grosse Gewinnerin
stadtratswahlenWas für ein Einstieg ins Thuner Parlament: Die BDP holte auf Anhieb sechs Sitze. Bluten mussten dafür die SP und die FDP, die je drei Plätze im Stadtrat einbüssten. Stärkste Partei ist die SVP mit zwölf Sitzen (+2).
Da gingen Ursula Haller-Vannini beinahe die Superlative aus. Die BDP-Präsidentin strahlte nach der Bekanntgabe der Stadtratsresultate übers ganze Gesicht: «Sensationell!» Mit drei Sitzen wäre die BDP «sehr zufrieden» gewesen, mit fünf «überglücklich». Dass es aus dem Stand sechs und damit natürlich auch Fraktionsstärke wurden, findet die wiedergewählte Gemeinderätin «ganz, ganz toll». Ihre Partei, die zum ersten Mal antrat, ist die grosse Gewinnerin der Stadtratswahlen 2010. «Das ist ein Signal, auch in Richtung nationale Wahlen», ist die stolze Parteipräsidentin überzeugt. Ihre Freude war umso grösser, weil ihr Ehemann Reto Vannini einen der sechs Sitze holte. Gross war die Freude gestern auch bei der SVP. Sie holte zwei zusätzliche Stadtratssitze und ist neu mit zwölf Vertretern die stärkste politische Kraft im Thuner Parlament. Diese Position hatte bei den letzten Wahlen jeweils die SP inne. SP und FDP im Tal der Tränen Wo es Gewinner gibt, sind die Verlierer nicht weit. Schwer getroffen wurden die SP und die FDP, die beide drei Sitze einbüssten. SP-Präsident Franz Schori, der selber die Wiederwahl schaffte, führte vor allem zwei Gründe an: Die Diskussionen um das Parteiprogramm der SP Schweiz und die gleichzeitige Abstimmung über die SVP-Ausschaffungsinitiative. Diese Abstimmung habe sicher viele SVP-Wähler mobilisiert. Mit dem Zusammentreffen dieser beiden Faktoren habe er eigentlich noch ein schlechteres Abschneiden befürchtet. Er glaubt, dass auch die SP Stimmen an die BDP verloren habe. FDP-Wahlleiter Melchior Buchs ist über den Verlust der drei Sitze enttäuscht: «Immerhin sind wir mit vier Sitzen noch eine Fraktion», sagte er. Zu denken gebe ihm, dass eine neue Partei wie die BDP auch ohne Leistungsausweise auf Anhieb gleich sechs Sitze holen konnte. Grüne verloren einen Sitz Die Grünen haben ebenfalls einen Sitz verloren, beziehungsweise konnten den frei werdenden Sitz von ihrer Parteipräsidentin Renate Begré nicht verteidigen. «Wir sind froh, haben wir mit vier Sitzen noch Fraktionsstärke.» Ihr sei unklar, ob sie diesen Sitz nun an die BDP oder an die Grünliberalen (GLP) verloren hätten. Einsitz nehmen nebst der BDP auch die GLP – und zwar mit einem Sitz. Hingegen konnte das Alpenparlament (ALP) den einen Sitz nicht verteidigen. Eine weitere Verliererin ist die CVP: Sie verlor einen Sitz und ist nur noch mit Konrad Hädener vertreten. So setzt sich der Stadtrat neu zusammen: SVP 12 Sitze (+2), SP 8 (-3), BDP 6 (+6), Grüne 4 (-1), FDP 4 (-3), EVP 2 (+/-0), EDU 2 (+/-0), Grünliberale Partei 1 (+1), CVP 1 (-1). Bitter war der gestrige Tag für Christine Buchs, Franziska Gyger, Markus Binggeli (alle FDP), Thomas Notter (CVP) und Silvia Brandenberger (ALP), die abgewählt wurden. Michael Gurtner/Franziska Streun/Roland Drenkelforth>
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