Der harte Sparkurs zeigt Wirkung

«Mit Tamedia geht es wieder aufwärts», fasste Verwaltungsratspräsident Pietro Supino gestern den Zustand des Medienhauses zusammen. Der deutliche Rückgang der Werbeeinnahmen habe dank des Aufschwungs gestoppt werden können. Auch die Sparmassnahmen zeigten nun in diesem ersten Halbjahr 2010 ihre Wirkung. Der Umsatz stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 2,4 Prozent auf 386,4 Millionen Franken. Dieses Wachstum ist zum grössten Teil auf die neu zugekauften Medien zurückzuführen, also auf Search.ch, den «Zürcher Unterländer» und die «Zürichsee-Zeitung». Insgesamt verdiente Tamedia 52,5 Millionen, während es in der Vergleichsperiode des Vorjahres nur gerade 800000 Franken waren. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) kletterte wegen Sparmassnahmen und Entlassungen um 154,4 Prozent auf 66,1 Millionen. Der Umsatz bei den Zeitungen legte um 0,4 Prozent auf 255 Millionen Franken zu. Die «Berner Zeitung» (BZ) und das Flaggschiff «Tages-Anzeiger» mussten zwar einen Rückgang hinnehmen, doch Tamedia-Chef Martin Kall betonte: «Die ‹Berner Zeitung› macht mehr Gewinn als alle anderen Regionalzeitungen der Tamedia zusammen.» Stolz sei er auch auf ‹Den Bund›, der erstmals seit über zehn Jahren ein ausgeglichenes Ergebnis ausweise. Diese Leistung erinnere an den französischen Sprinter Christophe Lemaitre, der als bisher einziger Weisser 100 Meter unter zehn Sekunden gelaufen ist. Die Begeisterung sei da natürlich riesig. Doch man dürfe nicht vergessen, betonte Kall in Anspielung an den Weltmeister Usain Bolt, dass es in Jamaika noch einen viel schnelleren Läufer gebe. Übertragen auf die Medienbranche heisse das: Während ‹Der Bund› der Christophe Lemaitre der Tamedia sei, sei die BZ ihr Usain Bolt.sda/mjc>

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