Den Schmerzen auf der Spur
ThunAm Mittwochabend sprach Dr.Diego Boschetti im Spital Thun über das Thema Schulterschmerzen. Dabei ging er auf die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten ein.
Der Referent Dr.Diego Boschetti, stellvertretender Chefarzt der Orthopädie des Spitals Thun, ging zuerst auf die Anatomie, den Aufbau der Schulter, ein. Das Schultergelenk besteht aus dem Knorpel des Oberarmkopfs und ist in die umliegenden Muskeln, Bänder und Schleimbeutel eingebettet. «Die Schulter ist ein spezielles Gelenk, da es über den grössten Bewegungsumfang aller Körpergelenke verfügt», erklärte Boschetti. Dieser Bewegungsumfang wurde mit Bildern des Bewegungsablaufs eines Baseballspielers während des Ballwurfs veranschaulicht. Zu den Besonderheiten des Schultergelenks gehöre, dass es gut ausrenken könne, dass es überwiegend durch Muskeln stabilisiert werde und dass es wenig Platz zwischen dem Schulterdach und dem Oberarmknochen gebe. Verschiedene Ursachen «Sich wiederholende Tätigkeiten am Arbeitsplatz, beim Sport oder bei der Hausarbeit, welche die Schulter beanspruchen, können zu gesundheitlichen Problemen führen», sagte Boschetti. Neben diesen repetitiven Bewegungsabläufen seien Unfälle und Arthrosen, die zu einer Einengung der Sehnenstruktur führten, weitere wichtige Ursachen für Schulterbeschwerden. Die Schmerzen in der Schulter seien relativ gleichförmig und schwierig zu lokalisieren. Es gebe ein monotones, einförmiges Schmerzbild, das Schmerzen an der vorderen, oberen Seite des Oberarms beinhalte, so der Referent. Vielfältige Möglichkeiten Zur Diagnose der Schulterschmerzen stehen dem behandelnden Arzt laut Boschetti mehrere Methoden, welche sich gegenseitig ergänzen, zur Verfügung. Dazu gehörten das Testen der Beweglichkeit, das Röntgen, die Magnetresonanztomografie, die Computertomografie oder der Einsatz eines Bildverstärkers. Ein häufiges Krankheitsbild sei das sogenannte Impingement, eine Einengung zwischen der Schulterhöhe und dem Oberarmkopf. Das führe zu Schmerzen vorne in der Schulter und möglicherweise zu einer Schmerzausstrahlung, häufig im Oberarm, welche erst bei der Belastung auftrete. Weitere häufige Krankheitsbilder seien ein Riss der Muskeln, welche das Gelenk umgeben, eine Schulterarthrose, eine Arthrose im Schultereckgelenk, eine Instabilität der Schulter oder ein Unfall mit Knochenbrüchen in der Schulter, erläuterte der Vortragende. Die Symptome bei diesen häufigen Krankheitsbildern sind ähnlich. Schmerzen in der Schulter und eine Bewegungseinschränkung der Arme. «Das Ziel der Behandlung ist das Verringern der Schmerzen, die Verbesserung des Bewegungsumfanges und eine Steigerung der Kraft», so Boschetti. Bei der Behandlung werden nicht operative und operative Methoden unterschieden. Zu den nicht operativen Methoden gehöre das Verabreichen von Medikamenten. Sie sollen die Schmerzen lindern und eine Entzündungshemmung herbeiführen. Wirkung und Verträglichkeit der Medikamente seien aber individuell unterschiedlich, und es brauche deshalb ein Ausprobieren. Zu diesen Methoden zähle auch eine gezielte Verabreichung von Medikamenten in das Gelenk oder eine Schulterregion. Zudem sei die Physiotherapie als unterstützende Massnahme wichtig. Zu den operativen Behandlungsmöglichkeiten gehören die Gelenkspiegelung und die offene Operation. Sie sollen zur Behandlung von Schmerzen angewandt werden, welche mit den nicht operativen Methoden nicht behandelt werden können. Nach der Operation braucht es laut Boschetti eine Behandlung über sechs Wochen mit relativer Schonung der Schulter, normalerweise gefolgt von einer weiteren Behandlung über nochmals sechs Wochen.Simon Berli>
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