Darum bringt der Hase die Eier
In neun Tagen ist Ostern. Zeit des Eiertütschens und der Schoggihasen. Warum eigentlich Eier? Und was hat der Hase damit zu tun?
Wenn Schokoladenhasen und buntgefärbte Eier in den Läden stehen, wissen Kinder, dass bald Ostern ist. Dann fällt schon mal die Frage: «Warum gibt es Ostern?» Ostern ist eines der ältesten christlichen Feste: Christen feiern mit dem Fest die Auferstehung des am Karfreitag gekreuzigten Jesu. Bereits im Urchristentum galt das Ei als Symbol des Lebens und der Auferstehung. Aus dieser Zeit wurden zahlreiche Vorstellungen und Bräuche übernommen. Über die Jahrhunderte hat sich die Sitte erhalten, dass zu Ostern Eier in der Kirche geweiht werden. Auch die Fastengebote trugen das Ihrige zu den heutigen Bräuchen bei: Da der Verzehr von Eiern während der Fastenzeit verboten war, wurden sie bis Ostern aufbewahrt. Durch Bemalen konnte man sie von Frischeiern unterscheiden. Bemalen und Verschenken Das Färben und Verschenken von Eiern geht wahrscheinlich auf die Abgabe von Zinseiern im Mittelalter zurück. Bevor Geld als Zahlungsmittel in Umlauf kam, mussten die Untertanen Steuern in Naturalien bezahlen. Einen Wandel brachte die Reformation im 16. und 17.Jahrhundert. Damals ging man dazu über, Eier nicht mehr Grundherren, Pfarrern oder Lehrern zu geben, sondern Patenkindern und Freunden zu schenken. Fruchtbarkeitssymbol Oft fällt auch diese Kinderfrage: «Warum bringt der Hase Eier?» Die Geschichte mit dem Hasen wird Kindern schon seit Ewigkeiten erzählt. Ostern und Osterhasen, das gehört einfach zusammen. Heute jedenfalls. Doch das war nicht immer so. Hasen hatten lange gar nichts mit dem Fest zu tun. Warum gerade die Langohren Eier bringen, darüber gibt es verschiedene Spekulationen. Eine Version ist diese: Hasen haben früh im Jahr Junge und gelten daher als Fruchtbarkeitssymbol. Bereits im alten Byzanz war der Hase ein Sinnbild für Christus. Und der griechischen Göttin Aphrodite wie auch der germanischen Fruchtbarkeitsgöttin Ostera wurde jeweils ein Hase als heiliges Tier zugeteilt. In der Schweiz stammt aus dem Kanton Zürich eine der ältesten Aufzeichnungen, die den Osterhasen als Eierbringer überliefert. Dort war es Brauch, dass die Erwachsenen ihre Patenkinder einluden, um mit ihnen den Osterhasen zu jagen und die von ihm versteckten Eier zu suchen. Der Eier legende Hase setzte sich um die Jahrhundertwende schnell in den Städten durch. Die Landbevölkerung hingegen hatte auf Grund ihres grösseren Wissens über diese Tiere mehr Mühe mit diesem Glauben. Anderen Legenden zufolge ist der Hase aus Versehen zum Osterboten geworden: Bäcker hätten versucht, ein Osterlamm aus Teig zu backen, doch herauskam von der Form her ein Hase. Und so suchen Kinder und Erwachsene heute eben Ostereier, die der Osterhase gebracht hat. Rahel Guggisberg >
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