Claro-Laden stellt bei andern aus
Sie sorgen für Präsenz
Die Burgdorfer Altstadt, das müssen auch deren glühendste Anwälte unterdessen zugeben, ist keine gute Geschäftslage mehr. Die Läden sterben wie die Fliegen, und jene, die noch am Leben sind, denken sich Überlebensstrategien aus. Einige von ihnen tun es mit Erfolg; dank hoher Spezialisierung auf einem bestimmten Segment können sie sich nach wie vor im historischen Stadtkern behaupten und den Fachmärkten auf der grünen Wiese die Stirn bieten. Zu ihnen gehört auch der Claro-Laden an der Metzgergasse im Kornhausquartier. Der ungünstige Standort hat die Geschäftsleiterinnen sogar schon die Fühler nach einem neuen Lokal im deutlich belebteren Bahnhofquartier ausstrecken lassen. Aber erstens entpuppten sich die Räume an der Burgdorfer Hochfrequenzmeile als zu teuer, und zweitens war es den Frauen doch lieber, ihrem bisherigen Standort treu zu bleiben. «Immerhin bin ich Vizepräsidentin des Altstadtleists», sagt Co-Geschäftsleiterin Käthy Dätwyler lächelnd. Also blieb der Claro-Laden mit seinen vielfältigen Fair-Trade-Produkten aus dem Weltsüden – der Dritten Welt, wie man früher sagte – im Lokal an der Metzgergasse. «Wir haben eine breite und sehr treue Stammkundschaft», sagt Dätwyler – um anzufügen: «Zusätzlich sind wir aber auch auf Laufkundschaft angewiesen.» Vernetzung als Werbung Von selber klopfen die potenziellen Käufer allerdings nicht an. Um das Angebot auch in den belebteren Stadtteilen bekannt zu machen, verfolgt der Claro-Laden neuerdings eine besondere Strategie. Er vernetzt sich mit Geschäften, die er nicht unmittelbar konkurrenziert und denen fairer Handel mit den Entwicklungsländern ebenfalls ein Anliegen ist. Die Früchte dieser Bemühungen sind bereits am Reifen: «Statt zurückzugehen, bleibt unser Umsatz erfreulich stabil», sagt Co-Geschäftsleiterin Madeleine Buser, die für den Bereich Marketing/Werbung zuständig ist. Sie weist darauf hin, dass sich auch neue Kundschaft vom Angebot an Lebensmitteln wie Honig, Tee, Kaffee, Öl, Gewürzen, Nüssen und vielem mehr sowie Textilien, Kunsthandwerk und Naturkosmetik angetan zeige – sobald sie es erst einmal entdeckt habe. Hans Herrmann>
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