Bildgeschichten und Klangwelten
Der mit insgesamt 20000 Franken dotierte Kulturförderpreis der Burgergemeinde Burgdorf ging an drei Projekte junger Künstler.
Junges, heimisches Kunstschaffen scheint in Burgdorf zu inte-ressieren. An der Preisverleihung des Kulturförderpreises 2009 der Burgergemeinde Burgdorf jedenfalls ist der Stadthauskeller bis auf die Treppenplätze besetzt. Aus zwölf Bewerbungen hat sich die Jury für drei Preisträger entschieden. Als Erstes gibt Burgerratspräsident Jörg von Ballmoos die beiden Anerkennungspreisträger (2500 Franken) bekannt. Dies sind der Burgdorfer Christian Berger von der Musikband Grombridge sowie Raff Fluri mit seinem Film «Burgdorf damals.» Der Film mit den nostalgischen Anleihen wusste bereits an der vergangenen Kulturnacht zu begeistern. Improvisierte Klänge Eine eindrückliche Kostprobe ihres Schaffens zeigen danach die Förderpreisträger «The Gamebois». «Soul aus heimischer Produktion» nennen Fabio Friedli aus Burgdorf und Benjamin Kasongo Katulu aus Bern ihre Musikrichtung. Friedli zeichnet als Produzent für die Beats, die er ab Keyboard direkt auf den Laptop speist. Gesanglich unterstützt wird er dabei von Kasongo. Die improvisierten, souligen Klänge begeistern nicht nur den Laudator Peter Greisler. Sei zwei Jahren steckt Friedli, der daneben Animation an der Kunsthoch-schule Luzern studiert, viel Herzblut, Zeit und Geld in das Projekt «Gamebois». Da erstaunt es nicht, dass die Band, die bereits ein Album herausgegeben hat und auf dem Gurten spielte, vergangenen August von DRS3 als Swiss Top Act erkoren wurde. Das Preisgeld von 5000 Franken betrachten die beiden Musiker als willkommene Unterstützung für ihre musikalische Weiterentwicklung und als Anerkennung ihrer zeitintensiven Arbeit. Kritik in der Tanzsprache Lobende Worte für ihr innovatives Tanzschaffen erhält die Burgdorferin Malika Fankha von der Laudatorin Anne Jäggi. Bereits diesen Sommer habe die 25-jährige Tänzerin im Botanischen Garten in Bern mit ihrem Stück «Lili will hoch hinaus» Aufsehen erregt. Stationen ihrer Ausbildung waren Zürich, Salzburg, Wien und Bern. Die Basis war der klassische Tanz. Daneben nahm sie Schauspielunterricht an der European Film Actor School in Zürich. Ihren Werdegang beeinflusste unter anderem die Burgdorfer Schauspielerin Christina Egli. Mittlerweile hat die junge Frau auch die Ausbildung für zeitgenössischen Tanz an der Salzburger Experimental Academy of Dance abgeschlossen. Witzige, bewegte Ausschnitte aus dem förderpreisgekrönten Nachwuchsprojekt «Mocolotion» gibt es auf der Leinwand zu sehen. Die Verkommerzialisierung der Bewegungen als Inhalt von «Mocolotion» hat Fankha zusammen mit ihrer irischen Tanzpartnerin Asher O’Gorman während sechs Monaten ausgearbeitet. Mit dem Preisgeld möchte sie nun das Werk weiterentwickeln, sagt sie. Krankheit der Schwester Mit der sensiblen fotografischen Annäherung an die Krankheit ihrer Schwester hat die dritte Preisträgerin, Meret Madörin, die Jury überzeugt. Die 22-Jährige studiert seit kurzem Film an der Zürcher Hochschule der Künste. Ihr Fotoprojekt «stabil-instabil» zeigt in schwarz-weissen Aufnahmen berührende Momente ihrer Schwester Magdalena vor und nach einem Epilepsieanfall. «Für ihren Mut gebührt meiner Schwester mein grösster Dank», sagt Meret Madörin in ihrer Dankesrede. Lilo Lévy-Moser >
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