Wem gehören eigentlich die Berner Seen?
Knapp 100 Seen zählt der Kanton Bern. Vom 47,7 Quadratkilometer grossen Thuner- bis zum 0,1 Quadratkilometer kleinen Lauenensee. Während die Eigentumsrechte an Land relativ klar sind, ist das auf dem Wasser anders.

Der Fall löste Erstaunen aus: Über fünfzig Jahre lang verkehrte auf dem Moossee ein nicht immatrikuliertes Motorboot. Die Männer, welche das Boot fuhren, hatten auch allesamt keinen Führerausweis. Sie standen vorletzte Woche vor dem Regionalgericht Bern, denn sie hatten gegen die verhängten Bussen Einsprache erhoben. Ihre Begründung: Etliche Behörden wussten während Jahren vom gesetzlosen Treiben auf dem Moossee Bescheid. Sowohl die Polizei als auch das Schifffahrtsamt gingen offenbar davon aus, dass der See ein privates Gewässer ist.
Aber dem ist nicht so. «Der Moossee gehört Ihnen genauso wie mir», sagte einer der Beschwerdeführer zu Gerichtspräsident Sven Bratschi. Der Beschwerdeführer ist im Besitz der sogenannten Fischenz, den Fischereirechten auf dem Moossee (siehe Kasten). Der See gehört aber dem Kanton Bern. Dieser Sonderfall sorgte bei den Behörden offenbar jahrelang für einen blinden Fleck.
Die Geschichte stellt eine Grundsatzfrage: Wem gehören eigentlich die Seen im Kanton Bern? Unsere Recherche liefert diverse Antworten. Die drei grossen Berner Seen (Bieler-, Brienzer- und Thunersee) gehören alle dem Kanton. Auch viele mittelgrosse und kleinere Seen sind in kantonaler Hand (zum Beispiel der Wohlensee oder der Grimselsee). Es gibt aber auch Seen, die der Gemeinde gehören (ein Teil des Äschi- und des Inkwilersees). Und dann gibt es noch private Seen, wie den Launensee oder den Gerzensee.
Alle diese Seen haben ihre ganz eigene Geschichte.
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