Von feinen Klängen zum polternden Humor
Statt im Freien – wie ursprünglich geplant – wurde am Berner Literaturfest in Kellern und Sälen gelesen. Dicke Luft herrschte auch in Geschichten, mal im Gefängnis, mal an Filmhochschulen.

Endo Anaconda im betont lässigen Strohhut und halb offenen Hemd wartet mit François Loeb vor dem Ono auf den gemeinsamen Auftritt. Trotz Sonnenschein haben sich die Veranstalter des Literaturfests Hans Ruprecht und Urs Kummer für die Schlechtwettervariante entschieden. Als sie im Vorfeld die Lesepulte und Mikros installierten, spekulierten sie noch mit Regen. Statt im Freien wird deshalb in dunklen Sandsteinkellern oder plüschigen Theatern gelesen. François Loeb erzählt bereitwillig, warum er mit Anaconda zusammen auftritt. «Wir kennen uns von unserer gemeinsamen Rumänienreise, wo wir beide als Lokführer engagiert waren», erzählt der ehemalige Nationalrat und Berner Warenhausguru. Mit dem Fahren einer Lokomotive habe er sich einen Bubentraum erfüllt.