Der Berner Thomas Zurbuchen ist seit Oktober Wissenschaftsdirektor der Nasa. Seine 8000 Mitarbeiter haben von ihm eine klare Vorgabe erhalten, wie er am Montag am Forum Spirit of Bern sagte.
Der grösste Schritt in seinem Leben habe ihn von seiner Wohngemeinde Heiligenschwendi an die Sekundarschule Thun gebracht, pflegt Thomas Zurbuchen zu scherzen. Via Bern und Ann Arbor im US-Bundesstaat Michigan hat es den Oberländer inzwischen in die US-Hauptstadt Washington verschlagen. Dort hat der Astrophysiker im Oktober 2016 das Amt des Wissenschaftsdirektors der nationalen Raumfahrtbehörde Nasa übernommen. Als solcher verfügt er über ein Budget von fünf Milliarden Dollar und führt 8000 Mitarbeiter.
Am Forum Spirit of Bern erläuterte Zurbuchen am Montag, welchen Beitrag die Wissenschaft zum Unternehmertum leisten kann. Vor seiner Berufung zur Nasa war Zurbuchen Dekan an der Universität Michigan und etablierte dort unternehmerische Förderprogramme. Wichtig sei, die Innovationskraft beizubehalten. Er habe bei seinem Amtsantritt bei der Nasa das Team sofort gefragt, ob das Verhältnis zwischen Innovation, Risiko und Prozessen das richtige sei. «Daraus hat sich eine Vorgabe ergeben, die ich eingeführt habe», so der 49-Jährige. Diese lautet: «Jede Mission muss erfolgreich sein und die nächsten Missionen erfolgreich machen.»
Die besten Wirtschaftsstandorte seien Ökosysteme, wo verschiedene Partner neue Ideen wachsen lassen und umsetzen würden. Es gebe einen einfachen Test, um herauszufinden, wie gut ein Wirtschaftsgebiet sei: «Vom Zentrum aus geradeaus gehen und schauen, wie lange es dauert, bis man jemand trifft, der einem bei der Umsetzung einer Idee helfen kann.»
Zusammen mit Zurbuchen diskutierten auch Swisscom-Chef Urs Schaeppi, der Zürcher FDP-Ständerat Ruedi Noser und Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, Staatssekretärin für Wirtschaft, über Unternehmertum in der Schweiz. Letztere zwei wiesen auf die persönliche und unternehmerische Freiheit als Erfolgsfaktor für die hiesige Wirtschaft hin. Schaeppi mahnte, dass die Schweiz die erste Halbzeit bei der Digitalisierung verloren habe. met