Stadtrat zeigt Nachsicht mit Dampfzentrale
Die Berner Dampfzentrale durchlebt schwierige Zeiten. Indem eine Motion aus den Reihen der SVP abgelehnt wurde, stellte sich das Berner Stadtparlament am Donnerstag aber hinter den Kulturbetrieb.

Das Lokal befindet sich in einer Umbruchphase. Die künstlerische Leitung trat im Frühjahr zurück, ohne dass eine Nachfolgeregelung vorgelegen hätte. Aufgrund der Turbulenzen verzichtet die Dampfzentrale in diesem Jahr auf die Ausrichtung des Festivals «Tanz in. Bern». Im Leistungsvertrag sind für diesen Anlass öffentliche Gelder in Höhe von 200'000 Franken vorgesehen.
Die SVP verlangte in ihrem Vorstoss, dass dieser Betrag von der Stadt zurückgehalten wird. Der Forderungen schloss sich beinahe die Hälfte des Stadtparlament an. «Gelder, die man nicht braucht, müssen logischerweise zurückgezahlt werden», sagte etwa Martin Schneider (BDP).
Die Ratsmehrheit wollte sich der harten Linie aber nicht anschliessen, der Antrag wurde mit 32 zu 30 Stimmen abgelehnt. Der Beschluss hätte ohnehin keinen bindenen Charakter gehabt.
Kommt hinzu, dass inzwischen auch die Trägerschaft der Dampfzentrale eine Rückzahlung der entsprechenden Subventionsgelder ins Auge fasst. Sollte zum Jahresende ein Überschuss in der Kasse resultieren, werde das weitere Vorgehen erörtert, hiess es vor wenigen Tagen von Seiten der Betreiber.
Tschäppäts Freude
Stadtpräsident Alexander Tschäppät zeigte im Stadtrat Verständnis für die Forderung nach Rückzahlung. In einem Zeitungsinterview hatte er sich bereits zuvor auf den Standpunkt gestellt, dass die Dampfzentrale sehr «unklug» wäre, wenn sie das Geld nicht zurückzahlen würde.
Gleichzeitig drückte Tschäppät am Donnerstag seine Freude über jene Votanten aus, die der Dampfzentrale den «Rücken stärkten», statt auf «billige Polemik» zu setzen.
Auf wenig Resonanz stiessen die weiteren Forderungen der Motionäre. Diese verlangten vom Gemeinderat etwa, Veränderungen in der personellen Zusammensetzung des Dampfzentrale-Vorstandes vorzunehmen.
Die grosse Mehrheit des Rates vertrat in dieser Frage die Meinung von Lea Kusano (SP/JUSO): «In das operative Geschäft darf nicht eingegriffen werden.»
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